Für den Gemeindebrief

Indien: „Betet allezeit. Ermattet nicht.“

(Open Doors) – „Jesus sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, dass sie allezeit beten und nicht ermatten sollten“ (Lukas 18,1). Das Wort ‚ermatten‘ bedeutet wörtlich ‚dem Bösen nachgeben‘ oder ‚den Mut verlieren‘. Jesus sagt also: „Betet allezeit, damit ihr nicht den Mut verliert oder dem Bösen nachgebt.“ Für Indiens Christen gibt es viele Gründe, zu ermatten: Seit Beginn der Regierung von Premierminister Narendra Modi und seiner nationalistischen Bharatiya Janata Partei (BJP) drohen ihnen verstärkt Beraubung, Entrechtung durch Behörden und Landsleute, Schmähungen und Ausgrenzungen oder sogar Mord.

Unsere Brüder und Schwestern in Indien benötigen unsere Gebete – vielleicht mehr als jemals zuvor, wie ein Vorfall im Bundesstaat Chhattisgarh zeigt.
 

„Dies ist das erste Mal, dass jemand kommt, um für uns zu beten“

In dem entlegenen Dorf Dokawaya sind Sukura, seine Frau und ihre beiden Kinder zuhause. Hier leben nur eine Handvoll Christen. Vor wenigen Monaten haben sich drei weitere Familien wegen der andauernden Schikane und Drohungen vom Christentum abgewandt. Auch Sukura und seine Familie wurden oft bedroht. Vor sechs Monaten hetzten die Dorfältesten Anhänger der Naxaliten [militante maoistische Gruppierung] auf, ihn und seine Frau zu verschleppen. Als die Eheleute begannen, für die Naxaliten zu beten und das Evangelium mit ihnen zu teilen, ließ man sie nach einigen Tagen frei.

Am 16. Oktober besuchte Sukura mit seiner Familie einen Gottesdienst im 12 Kilometer entfernten Chikirpally. Als sie am nächsten Tag nach Hause kamen, konnte er seine Mutter, Samari Kasabi, nicht finden. Auf Nachfrage erfuhr er, dass einige Dorfbewohner am Vorabend nach ihm gesucht hatten. Als sie nur seine Mutter fanden, ergriffen sie die 55-Jährige, zogen sie nackt aus, prügelten sie zu Tode und verbrannten anschließend ihren Körper. Sukura und seine Familie waren zutiefst schockiert. Er erstattete Anzeige, die Polizei verhaftete einige Personen.

Als Mitarbeiter von Open Doors von dem Vorfall hörten und Sukura besuchten, weinte dieser hemmungslos. „Seit ich zum Glauben gekommen bin, hat uns noch kein christlicher Leiter besucht. Dies ist das erste Mal, dass jemand kommt und für uns betet. Ich danke euch so sehr!“

Im Januar 2017 veröffentlicht Open Doors den neuen Weltverfolgungsindex, der uns auch aufruft, nicht zu ermatten, sondern allezeit zu beten.

Nachricht bereitgestellt von Open Doors Deutschland