Persönliche Berichte

Irak: Flucht aus Mossul

Raja*: Sie senden uns SMS mit Todesdrohungen

 

(Open Doors) – "Ich rede hier nicht über meine Religion, nicht mit den Schülern und auch nicht mit meinen Kollegen, denn das ist gefährlich. Ich will niemanden provozieren." Raja* und ihre Familie sind aus Mossul in die kurdische Autonomiezone im Norden des Iraks geflohen. Zurück nach Mossul will sie nicht. "Dort hat man uns Drohbriefe in den Briefkasten gesteckt und Todesdrohungen per SMS geschickt. Und auch Christen ermordet. Als meine Mutter und mein Bruder wegen behördlicher Angelegenheiten für zwei Tage nach Mossul mussten, wären sie fast durch eine Autobombe getötet worden." Im Norden ist es für Christen zwar sicherer, wachsam müssen sie aber dennoch sein. Wie die meisten Flüchtlinge aus dem Irak spricht Raja nur Arabisch. Dennoch hat die Zwanzigjährige eine Anstellung als Lehrerin gefunden.

Seit frühester Kindheit kennt sie die Aufrufe der Mullahs, die Christen zu töten. Die Furcht sitzt tief. Kleinigkeiten genügen, um Gewalt auszulösen. "Als es nun an der Universität hieß, Frauen sollten Schleier tragen, habe ich das gemacht. Einige Studentinnen taten dies nicht. Ihnen wurde Säure ins Gesicht geschleudert."

Glaubensvorbild

Raja ist froh, wenn sie den Gottesdienst besuchen kann, auch wenn der Weg dorthin gefährlich ist. Nur nicht auffallen, sagt Raja. "Christinnen im Irak werden oft belästigt und auch angegriffen. Ich habe das mehrmals erlebt, auch im Taxi. So gern würde ich mich etwas freier bewegen können. Wenigstens in der Gemeinde herrscht Freiheit. Viele Glaubensgeschwister aus Mossul sind jetzt hier im Norden." Zusammen gedenken sie ihres Pfarrers, der kurz vor ihrer Flucht aus Mossul entführt wurde. Seine verstümmelte Leiche fand man später auf der Straße. "Sie waren so grausam, weil er Jesus nicht verleugnen wollte. Ich weinte sehr viel und fragte mich, ob ich wie er bereit wäre, für meinen Glauben zu sterben. Zuerst dachte ich, dass ich einfach sagen würde, dass ich zum Islam konvertiert sei; in meinem Herzen würde ich ja Christin bleiben. Aber das mutige Vorbild unseres Pfarrers hat alles verändert. Ich werde niemals meinen Glauben an Jesus verleugnen. Der Schmerz dauert nur ein paar Minuten, aber dann bin ich für alle Ewigkeit bei meinem Erlöser."

*Name aus Sicherheitsgründen geändert

DANKE, dass Sie sich an die Seite der verfolgten Christen im Irak stellen.

 

  • Danken Sie Gott für die treuen geistlichen Leiter, die Jesus bezeugen.
  • Beten sie bitte auch für die Christen mit muslimischem Hintergrund. Sie benötigen viel Mut und Weisheit.
  • Beten Sie für die Christen, viele von ihnen sind Flüchtlinge im eigenen Land.