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Iran: Krebskranker Christ seit Wochen in Untersuchungshaft

Razzien in Hauskirchen und Verhaftungen christlicher Konvertiten setzen sich fort

(Open Doors, Kelkheim) – Trotz seiner Krebserkrankung wird der Christ Gholamreza Keyvanmanesh bereits seit fast vier Wochen in Untersuchungshaft festgehalten. Keyvanmanesh, ein Mann Ende Fünfzig, ist einer von vier Christen muslimischer Herkunft, die Ende Juni bei einer Razzia in einer Hauskirche in der Stadt Nischapur verhaftet wurden.

Bild von Gholamreza Keyvanmanesh aus Iran
Gholamreza Keyvanmanesh (Bild: Article18)

Anklage wegen „Handelns gegen die nationale Sicherheit“ und „Blasphemie“ befürchtet

Wie die Menschenrechtsorganisation Article18 berichtet, führten Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden am 26. Juni eine Razzia in einer Hauskirche in Nischapur durch und verhafteten Keyvanmanesh sowie zwei Frauen und einen Mann, die namentlich nicht genannt werden können. Mindestens acht weitere Christen waren laut Article18 bei dem Treffen anwesend; ihnen wurde eine baldige Vorladung angekündigt. Zudem wurden Bibeln und Mobiltelefone konfisziert und die Christen gezwungen, eine Erklärung zum Verzicht auf weitere Treffen zu unterzeichnen. Keyvanmanesh wird im Vakilabad-Gefängnis in Maschhad festgehalten, die anderen drei Christen im Gefängnis von Nischapur.

Nach Informationen von Article18 steht den vier Christen ein Gerichtsverfahren mit der Anklage wegen „Handelns gegen die nationale Sicherheit durch Propaganda gegen die Regierung“ sowie „Beleidigung des Heiligen“ (Blasphemie) bevor. Christen muslimischer Herkunft sehen sich häufig mit solchen Anklagen konfrontiert – in den vergangenen Jahren wurden Dutzende iranische Christen mit ähnlicher Begründung zu oftmals langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Christen in die Illegalität gezwungen

Auch wenn in Iran vorgeblich Religionsfreiheit herrscht, kann die Abwendung vom Islam mit dem Tod bestraft werden. Konvertiten zum christlichen Glauben werden nicht als Christen anerkannt. Sie dürfen auch die Gottesdienste der armenischen und assyrischen Christen nicht besuchen und sind somit zu Treffen im privaten Rahmen gezwungen. „Ist die Gemeinschaft von einigen Christen, die in einer Privatwohnung gemeinsam Anbetungslieder singen und in der Bibel lesen, eine Handlung gegen die nationale Sicherheit?“, schrieb der 2017 wegen „missionarischer Aktivitäten“ und „Handlungen gegen die nationale Sicherheit“ zu 10 Jahren Haft verurteilte Naser Navard Gol-Tapeh aus dem Gefängnis in einem offenen Brief an die Regierung. Trotz seiner gesundheitlichen Probleme wurde Gol-Tapeh eine vorzeitige Entlassung auf Bewährung verweigert; sein Anwalt Iman Soleimani sagte, man habe ihm erklärt, Gol-Tapeh werde zur „Abschreckung“ festgehalten.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2022 belegt Iran den 9. Platz unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Quelle: Article18, Open Doors

Bitte beten Sie für die Christen in Iran:

  • Beten Sie, dass die Christen bald aus der Untersuchungshaft entlassen werden und Gholamreza eine gute medizinische Behandlung erfährt.
  • Beten Sie, dass alle inhaftierten Christen den übernatürlichen Trost und Frieden Gottes erfahren.
  • Bitten Sie Jesus Christus um Schutz der Christen muslimischer Herkunft und um Möglichkeiten, sich in Sicherheit zu Gottesdiensten versammeln zu können.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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