Nachrichten

Jugendliche brennen Kirchen und Pastorenhaus nieder

Jugendliche brennen Kirchen und Pastorenhaus nieder

 

Berichten zufolge haben mehr als 100 muslimische Jugendliche am 19. Mai im nordnigerianischen Bundesstaat Kano eine im Bau befindliche Kirche zerstört. Eine andere Kirche sowie das Haus eines Pastors wurden auf dem Gelände der Evangelical Church Winning All (ECWA) in Kwasam im überwiegend muslimischen Verwaltungsgebiet Kiru niedergebrannt.

"Wir werden alles tun, um die Christen zu verjagen!"

Nach dem Bezirksvorsitzenden der Kirche, Reverend Lado Abdul, begann das Problem, als sich einige christliche Jugendliche entschieden, dem Islam zu folgen. "Sie schworen, dass die ECWA-Kirche nicht in dieser Gegend bleiben werde, denn sie würden alles nur Mögliche tun, um Christen aus Kiru zu verjagen." Die Sicherheitskräfte schritten rasch ein, traditionelle Oberhäupter, religiöse Führer und Amtspersonen hielten eine Dringlichkeitssitzung ab, um die Gefahr von Scharmützeln abzuwenden und die Sicherheit aufrecht zu halten. Mohammed Gana, dem Landespolizeichef von Kano, zufolge, erwuchs der Angriff auf die kirchlichen Gebäude aus einem Grundstücksstreit. Vier Verdächtige seien festgenommen worden und die Ermittlung laufe.

"Die Christen haben keine Rechte"

"Hier in Kano gibt dir niemand Land für einen Kirchenbau", sagt Reverend Abdul. "Die alten zuvor gebauten Kirchen werden jetzt aus Gründen abgerissen, die von niemandem leicht zu begreifen sind." Er beklagt, dass die Muslime den Christen in Kano ihre Rechte verweigern. Bereits am 15. Mai soll im Verwaltungsbezirk Takai eine Kirche der Baptisten abgerissen worden sein.

Aktiv werden für Nigeria

2009 hat die als Boko Haram bekannte extremistische Gruppe im Bundesstaat Bauchi Krawalle angestiftet, bei denen mindestens 12 Christen starben. Daraufhin sprang der Feuersturm der Gewalt sowohl auf Kano als auch auf die nigerianischen Staaten Borno und Yobe über. Schon am 20. April 2008 griffen in der Stadt Kano Hunderte von Muslimen Christen und ihre Läden an. Zudem setzten sie Fahrzeuge in Brand und Tausende von Christen saßen in Kirchen fest, bis die Polizei die Angreifer zerstreuen konnte.
Das christliche Hilfswerk Open Doors hat für Nigeria eine Unterschriftenaktion zum Schutz der Religionsfreiheit gestartet, in welchem die Regierung unter Übergangspräsident Goodluck Jonathan dazu aufgerufen wird, alle Übergriffe aufzuklären und für den unparteiischen Schutz auch der christlichen Bevölkerung zu sorgen.