Für den Gemeindebrief

Kolumbien: Das Evangelium für indigene Gemeinschaften

(Open Doors, Kelkheim) – Die Verkündigung des Evangeliums an indigene Gemeinschaften in den ländlichen Gebieten Kolumbiens ist für die Leiter und Mitarbeiter christlicher Kirchen oft gefährlich. Doch einige der Stammesangehörigen empfangen die Botschaft mit offenen Herzen.

Mario aus der Region Chocó erlebte Befreiung und Errettung durch Jesus. Der ehemalige Kriminelle ist heute Pastor
Mario* aus der Region Chocó erlebte Befreiung und Errettung durch Jesus. Der ehemalige Kriminelle ist heute Pastor

Respektvolle Annäherung an die indigenen Stämme

Pastor Fredy* lebt und arbeitet im Süden von Chocó, einem der ärmsten Bezirke des Landes, wo die ethnischen Gruppen der Emberá und Wounaan leben. Wie vielen anderen indigenen Völkern im Land ist den Emberá und Wounaan die Bewahrung ihrer kulturellen Identität und Traditionen sehr wichtig. „Wenn wir mit einem neuen Stamm oder einer neuen Dorfgemeinschaft in Kontakt kommen, möchten wir zuerst wissen, an wen sie glauben und was ihre Traditionen sind. Auf diese Weise eröffnen sich nach einiger Zeit Möglichkeiten, auch das Wort Gottes mit ihnen zu teilen“, sagt Fredy.

Der Pastor erklärt, dass mehrere Faktoren ausschlaggebend dafür sind, ob eine indigene Person an Jesus glaubt oder nicht. „Es kann sein, dass Jesus ihnen in Träumen oder unter anderen Umständen erscheint. Auch das Zeugnis einer anderen Person kann dazu beitragen.“ Fredy lebt mit seiner Familie jeweils für mehrere Monate und für alle sichtbar in den Dörfern des Stammes.

Gemeindebau trotz Widerstand

Christliche Pastoren erleben jedoch auch heftigen Widerstand, wie etwa von den Verwaltungen der indigenen Gemeinschaften. „Wir wurden auch schon bedroht und zum Innenministerium gebracht. Dort wurde uns verboten, in eine indigene Dorfgemeinschaft zurückzukehren.“ Widerstand kommt häufig auch von den traditionellen Zauberern, den Jaibaná. „Der Zauberer ist der wichtigste Berater der Gemeinschaft. Er kann bei einer Sitzung der Ratsmitglieder fordern, dass uns die Einreise verweigert wird.“ Gefahr und Widerstand gehen auch vom „Organisierten Verbrechen“ aus, das in der Gegend aktiv ist. „Sie wissen, aus welcher Stadt wir kommen, wer meine Frau ist, wie viel Geld wir auf unserem Konto haben – was übrigens nicht viel ist. Sie wissen über alles und jeden Bescheid.“

Doch der Pastor bleibt seinem Auftrag treu. „Meine Frau und ich möchten, dass alle Wounaan das Evangelium hören können und auch eine Gemeinde gründen und einen Pastor ausbilden.“

Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors belegt Kolumbien Rang 30. Bitte beten Sie für die christlichen Leiter, die den Menschen im Land das Evangelium von Jesus Christus bringen.

*Name geändert

Nachricht bereitgestellt von Open Doors Deutschland

Meldung als PDF