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Laos: Elf Christen verhaftet

 

Aktualisierung vom 19. Januar 2012: Die Pastoren Wanna und Yohan - nur diese Namen sind bekannt - wurden am 7. Januar aus dem Gefängnis entlassen. Das berichtet die Nachrichtenagentur IDEA. Sie wollen weiter als Pastoren tätig sein.

(Open Doors, 17. Januar 2011) – Im südostasiatischen Laos haben bewaffnete Beamte am 4. Januar elf Christen verhaftet. Wie der Informationsdienst Compass Direct berichtet, stürmten nach Einbruch der Dunkelheit mehrere Männer mit gezogenen Waffen in das Haus von Pastor Wanna in der Ortschaft Nakoon. Die anwesenden Christen waren gerade beim Abendessen. Die Männer befahlen: "Halt! Niemand bewegt sich!" Dann wurden alle Personen festgenommen und bezichtigt, ein "geheimes Treffen" abzuhalten. Sechs Christen sind inzwischen wieder frei, darunter zwei Kinder im Alter von vier und acht Jahren. Drei Hausgemeindeleiter sitzen noch im Bezirksgefängnis vom Khammouan in Zentrallaos: neben Pastor Wanna auch die unter den Namen Chanlai und Kan bekannten Gemeindeleiter aus Tonglar bzw. Nahin, jeweils Dörfer im Distrikt Hinboun in der Provinz Khammouan. Sie sind wegen des Treffens nun einer politischen Straftat angeklagt. Doch bereits im Dezember hatte Pastor Wanna die Weihnachtsfeierlichkeiten vom 5. Dezember bis zum 15. Januar in seinem Haus bei den Behörden angemeldet. In dieser Zeit gab es auch offizielle Feiern der staatlich anerkannten Evangelischen Kirche von Laos.

Jahrelange Schikane
Nachdem einige Dorfbewohner vor Jahren Christen geworden sind, begann die Schikane im Distrikt Hinboun. So traf sich beispielsweise seit drei Jahren eine Hausgemeinde im Haus von Pastor Wanna; derzeit 105 Gläubige aus 25 Familien. Wiederholt haben die Ortsbehörden den Pastor nach seinen Aktivitäten verhört, ihm mit Verhaftung gedroht und ihn aufgefordert, seinem Glauben abzuschwören bzw. ihn nicht weiter zu verbreiten. Im Mai 2010 kam es zu einer ersten Festnahme. Auch die Hausgemeinde musste an mehreren "Tagen der Umerziehung" teilnehmen. Dort wurde ihnen gesagt: "Wir haben die Amerikaner so viele Jahre bekämpft und nun lasst ihr euch von ihnen täuschen und tappt in ihre Falle." Sie mussten Dokumente unterzeichnen, wonach sie ihrem Glauben abschwören. Nach seiner Entlassung im Oktober 2010 bedrohten die Behörden Pastor Wanna weiter. Mehrere Familien feierten dennoch Sonntagsgottesdienste in seinem Haus. Zu ähnlichen Vorfällen gegen Hausgemeindechristen kam es auch in den Ortschaften Tonglar und Nahin.

Lage bleibt angespannt
Laos gehört mit Platz 10 auf dem aktuellen Weltverfolgungsindex von Open Doors zu den Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Erst im Dezember vorigen Jahres waren etliche christliche Familien aus dem Dorf Katin im Süden des Landes vertrieben worden. Ein Dorfvorsteher drohte damit, jeden Christen zu töten, der es wagt, nach Katin zurückzukehren. Abgesehen von restriktiven Gesetzen zur Religionsausübung werden laotische Christen auch von Teilen der Bevölkerung bedrängt. Die Mehrheit der Laoten ist buddhistisch geprägt. Daneben ist besonders in den Bergregionen Ahnenkult und Animismus verbreitet, wobei deren Anhänger durchaus zum Buddhismus übergetreten sein können, ohne ihren traditionellen Glauben aufgegeben zu haben. Auch von diesen Religionsgruppen kommt Verfolgung sowie durch Familien und Nachbarn, nachdem Menschen Christen geworden sind.

Gebetsanliegen:

  • Bitte beten Sie für die christliche Minderheit in Laos, die fast täglich Diskriminierung und Verfolgung vor allem durch lokale Behörden sowie sozialen Druck ausgesetzt ist.
  • Beten Sie auch für die drei noch in Haft befindlichen Männer.

 

QuelleCompass Direct