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Laos: Vertriebene Christen von Krankheiten bedroht

Weil sie ihrem Glauben treu blieben, wurden Christen aus der Dorfgemeinschaft verstoßen

(Open Doors, Aktualisierung 04. August 2011): Inzwischen hat sich Situation der insgesamt 62 vertriebenen Christen aus dem Dorf Katin verbessert. Zwar durfen die Familien nicht in ihr Dorf zurückkehren, aber sie haben Zugang zu genügend Regenwasser und Nahrung. Auch gesundheitlich geht es ihnen gut. Jede Familie baut in der Nähe der entstandenen Siedlung Reis an. Falls sie die Genehmigung von den Behörden erhalten, möchten sie in den kommenden Monaten Brunnen graben, um auch während der nächsten Trockenzeit Zugang zu Wasser zu haben. Die Bezirksbehörden haben die Siedlung der vertriebenen Christen stillschweigend toleriert. Feindlich gegen die Christen eingestellte Bewohner aus Katin lassen sie derzeit in Ruhe. Die im Dorf verbliebenen Christen besuchen die Gottesdienste der Christen in deren Siedlung im Dschungel. Einige Kinder dürfen in der Gemeinde Ta-Oih zur Schule gehen, anderen ist der Umzug in ein Waisenhaus gestattet worden. Ganz geklärt ist die Lage jedoch noch nicht, da die Vertriebenen über keinerlei offizielles Schreiben verfügen, das ihnen den Verbleib am Rande des Dschungels offiziell erlaubt.

(Meldung vom 20. Mai 2010) - Die Notlage der 48 aus einem Dorf in Laos verstoßenen Christen wird immer größer. Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch für Laos (HRWLRF) leiden die Vertriebenen an Durchfall und Infektionskrankheiten aufgrund von Mangelernährung und unsauberen Wasser. Die Männer, Frauen und Kinder wurden Anfang Janaur von der Dorfgemeinschaft aus der Ortschaft Katin in der Provinz Saravan vertrieben. Seitdem leben sie in provisorischen Behausungen m Waldrand. Ein selbst angelegter Brunnen gibt nur schmutziges Wasser. Ihr Besitz wurde beschlagnahmt. Der Eingang zum Dorf wird bewacht, so dass eine Rückkehr nicht möglich ist. Laut Human Rights Watch müssten die Christen auf dem Boden schlafen, hätten kein Licht und taugliche Werkzeuge. Das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors bittet, für die Familien zu beten. Laos gehört mit Platz 9 im Open Doors-Weltverfolgungsindex 2010 zu den zehn Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden.

Christen wollen Glauben nicht aufgeben

Laos: eine Frau sitzt vor ihrem Haus/Open DoorsIn einer gemeinschaftlichen Aktion trieben am 18. Januar dieses Jahres etwa 100 Bewohner, lokale Beamte und Polizisten mit vorgehaltenen Waffen die 48 Christen aus der Ortschaft Katin. Die kleine Gemeinde hatte sich gerade zum einem Gottesdienst versammelt.

Die Familien widersetzten sich dem Druck - auch seitens eines Religionsbeamten der Provinz - ihren christlichen Glauben aufzugeben. Daraufhin schloss man sie aus der Dorfgemeinschaft aus. Die Familien wurden gezwungen, sich rund sechs Kilometer vom Dorf entfernt am Rande des Dschungels provisorische Unterkünfte zu bauen. Das Dorfoberhaupt drohte den Einwohnern von Katin mit Zwangsenteignung, wenn sie Kontakt zu den Christen pflegen würden. (Foto: Open Doors)

Glaubensfreiheit zugesichert
Obwohl Laos den Internationalen Vertrag für bürgerliche und politische Rechte im Jahr 2009 unterzeichnet und damit die Achtung der Menschenrechte sowie der Religionsfreiheit zugesichert hat, sind Christen wie in Katin weiterhin Übergriffen ausgesetzt. Zwar besuchte im März eine Delegation von Provinz- und Bezirksbeamten unter Leitung von Gouverneur Khamboon Duangpanya die Verstoßenen im Wald und sicherte ihnen Glaubensfreiheit zu, doch geändert hat sich an der Situation der Christen wenig. Ein Informant, der ungenannt bleiben wollte, berichtete dem Informationsdienst Compass Direct, Bezirksbeamte hätten es den Christen Anfang Mai erlaubt, aus ihren Scheuen in Katin Reis zu holen. Einige versuchten auch, ihre Felder zu versorgen. Die Bauern befürchten bei der Vernachlässigung ihrer Felder den Verlust des Anbaurechts für das kommende Jahr. Laut HRWLRF wurden die für die Feldarbeit nötigen Wasserbüffel sowie die Häuser und Registrierungsdokumente der Christen beschlagnahmt.

Die sechs Millionen Einwohner des südostasiatischen Landes sind überwiegend Buddhisten, drei Prozent sind Christen. Daneben ist besonders in den Bergregionen Ahnenkult und Animismus verbreitet. Die Verfassung von Laos sieht Religionsfreiheit zwar vor, doch hat die Regierung dieses Recht eingeschränkt und verbietet jede Aktivität, die das Volk spalten könnte. Fehlende Vorschriften für religiöse Angelegenheiten erlauben es örtlichen Beamten, die Verfassungsbestimmungen nach eigenem Gutdünken zu interpretieren und umzusetzen.

Gebetsanliegen:

  • Beten Sie für die Christen aus Katin, dass sie wieder zurück in ihre Häuser dürfen.
  • Beten Sie, dass die Regierung in diesen Fall eingreift und damit zeigt, dass ihr der Schutz der Religionsfreiheit wichtig ist.
  • Beten Sie für Versöhnung und für Frieden zwischen den Dorfbewohnern und für Toleranz gegenüber den Christen.