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Nepal: Acht Christen freigesprochen

Gericht lässt Anklagen wegen angeblicher Bekehrungsversuche fallen

(Open Doors, Kelkheim) – In Nepal wurden kürzlich acht Christen freigesprochen, nachdem sie im Sommer wegen angeblicher missionarischer Aktivitäten verhaftet worden waren. Bei dem Gerichtsprozess handelte es sich um die erste Verhandlung mit Bezug zu Fragen der Religionsfreiheit seit der Verfassungsänderung im Jahr 2015.

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Weitergabe des christlichen Glaubens streng verboten

Am 9. Juni wurden sieben Männer und eine Frau verhaftet, weil sie Hefte über Jesus in einer christlichen Schule verteilt hatten. Damit wollten sie den Kindern helfen, ihre durch das verheerende Erdbeben im April 2015 ausgelösten Traumata zu bewältigen. Ihnen war daraufhin vorgeworfen worden, sie hätten versucht, diejenigen der Schüler zu bekehren, die nicht aus einem christlichen Hintergrund stammten. Die Angeklagten bestritten dies. Acht Tage später wurden sie gegen Kaution aus der Haft entlassen, der Gerichtsprozess stand jedoch noch aus.

Wie ein Missionar aus Nepal berichtete, wandte sich die Regierung im Juli ausdrücklich an die Leiter aller christlichen Waisenhäuser und Internate im Land und drohte ihnen mit beträchtlichen Geldstrafen, der Beschlagnahmung ihres Besitzes und sogar der Schließung ihrer Einrichtungen, falls bei ihnen auch nur ein christliches Heft gefunden werden sollte. Außerdem wurde ihnen untersagt, mit den Kindern zu beten oder sie einen Bibelkreis besuchen zu lassen. Eine andere Kontaktperson von World Watch Monitor berichtete, dass christliche Hilfsinitiativen aus dem Ausland keine Genehmigung mehr erhielten.

Ein säkularer Staat ohne Religionsfreiheit

Gemäß der neuen Verfassung vom Herbst 2015 ist Nepal weiterhin ein säkularer Staat. Doch obwohl hinduistische Gruppierungen ihre Forderung nicht durchsetzen konnten, den Hinduismus als Staatsreligion offiziell zu verankern, stehen die hinduistische Religion und Kultur unter besonderem Schutz [Open Doors berichtete]. Ein Religionswechsel ist ebenso verboten wie jegliche Art von Bekehrungsversuchen. Extremistische Hindus haben angekündigt, den christlichen Glauben aus dem nepalesischen Volk ausrotten zu wollen. Christen stehen verstärkt unter Druck und müssen mit Benachteiligungen rechnen. Zwar rangiert Nepal nicht unter den 50 Ländern des Weltverfolgungsindex von Open Doors, in denen Christen am stärksten verfolgt werden, aber es gehört zum erweiterten Kreis der Länder unter Beobachtung.

Quellen: World Watch Monitor, Open Doors

Hinweis: Wir möchten Sie auf die von Bündnis C initiierte Petition „Christlichen Konvertiten Asyl gewähren!“ aufmerksam machen. Die Petition richtet sich an den Leiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Herrn Weise, und thematisiert die gehäufte Ablehnung von Asylanträgen christlicher Konvertiten.
(Mit diesem Hinweis ist kein Bekenntnis zu einer bestimmten politischen Partei verbunden; Open Doors befürwortet jedoch grundsätzlich Initiativen politischer Parteien zum Schutz verfolgter Christen.)

Bitte beten Sie für die Christen in Nepal!

  • Danken Sie für den Freispruch der acht angeklagten Christen.
  • Bitten Sie Jesus um seine Hilfe und seinen Schutz für die nepalesischen Christen, die benachteiligt und immer stärker unter Druck gesetzt werden.
  • Beten Sie um Weisheit für die christlichen Gemeinden und Organisationen im Land, wie sie die gute Nachricht von Jesus trotz der Beschränkungen in der Verfassung weitergeben können.