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Nigeria: Blutige Angriffe auf Christen zum Jahresausklang

Mehr als 40 Tote bei Anschlägen gegen Gemeinden

 

Trauernder Mann(Open Doors) – "Eine Gruppe bewaffneter Männer kam gegen Mitternacht in unser Dorf und ging direkt zur Kirche", berichtet Usman Mansir aus Jiri nahe der Stadt Potiskum im nordöstlichen Bundesstaat Yobe. Potiskum gilt als Festung der islamistischen Boko Haram, die im vergangenen Jahr viele blutige Anschläge gegen Kirchen und Christen verübt hat. "Sie eröffneten das Feuer und töteten den Pastor und fünf Christen, die sich zum Beten versammelt hatten. Dann zündeten sie die Kirche an." (Symbolfoto Open Doors)

Das geschah am 25. Dezember. Der Sprecher der nigerianischen Joint Task Force (JTF), einer Unterabteilung der Armee, hatte noch vor Weihnachten den besorgten Christen der Region mitgeteilt, dass die Sicherheitsmaßnahmen aufgrund der zahlreichen Anschläge am Weihnachtsfest des Vorjahres 2011 verstärkt worden seien. Die erhoffte Wirkung blieb jedoch offenbar aus.

Weitere Anschläge in Borno

In Maiduguri, der Hauptstadt des nordnigerianischen Staates Borno, hatten sich Mitglieder der First Baptist Church am 25. Dezember zum gemeinsamen Gebet getroffen, um der Familienmitglieder zu gedenken, die im Vorjahr bei Überfällen durch islamistische Angreifer ermordet worden waren. Noch während sie im Gebet waren, erfolgte ein erneuter Angriff militanter Islamisten, Vermutungen der Polizei zufolge Anhänger der Boko Haram. Sechs Christen, darunter der Diakon der Gemeinde, wurden erschossen.

Bei zwei weiteren Anschlägen durch bewaffnete Männer am 29. und 30. Dezember wurden 30 Christen ermordet. Ein Beamter für die Koordination von Hilfsmaßnahmen berichtet: "In dem Dorf Musari nahe der Stadt Maiduguri drangen die Angreifer nachts in die Häuser der Christen ein und schlachteten 15 von ihnen regelrecht ab, während sie schliefen. Auf der Flucht vor der Boko Haram waren einige dieser Christen erst vor kurzem in die Gegend gekommen."

Beim Angriff auf das Dorf Kyachi (nahe Maiduguri) am Sonntag, dem 30. Dezember, stürmten bewaffnete Angreifer in einen Gottesdienst und begannen sofort zu schießen. 15 Christen mussten ihr Leben lassen.

Weinen mit den Weinenden

Die christliche Vereinigung der Kirchen von Nigeria hat für die Zeit von Oktober 2012 bis Oktober 2013 eine Zeit des Gebets und Fastens ausgerufen, um Gottes Eingreifen für Nigeria zu erflehen. Leiter von Kirchen und Gemeinden berichten von Gebet und Hoffnung der Gläubigen, dass der Frieden wieder zurückkehrt. Pastor Rike, der selbst Frau und Kinder bei einem Anschlag verloren hat, betont, dass die verfolgten Christen in ihrem Geist nicht gebrochen sind: "Was auch immer geschieht, ich werde Christus niemals loslassen."

Bitte beten Sie für die Glaubensgeschwister im nördlichen Nigeria.

  • Danken Sie Gott für alle Leiter, die fest im Glauben den Gemeinden vorstehen.
  • Bitte beten Sie für die Familien, deren Angehörige ermordet wurden.
  • Beten Sie für die Christen, dass sie dem Wüten des Widersachers nicht weichen, sondern die Liebe Gottes vorleben und verkünden.