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Nigeria: Christenfeindliche Angriffe fordern 218 Opfer

Gouverneur des betroffenen Bundesstaates: „Weit mehr als ein Hirten-Bauern-Konflikt“

(Open Doors, Kelkheim) – Bei einer Reihe gewaltsamer Übergriffe auf mehrheitlich christliche Dörfer im Bundesstaat Benue wurden innerhalb weniger Tage mindestens 218 Menschen getötet. Ein großer Teil der Opfer sind Binnenvertriebene, darunter auch Frauen und Kinder. Bei den Angreifern handelt es sich mutmaßlich um militante Islamisten aus dem Fulani-Volk. In ganz Subsahara-Afrika sind 16,2 Millionen Christen auf der Flucht vor Gewalt. [Diese Nachricht basiert auf der heutigen Pressemeldung „Nigeria: Weit mehr als ein Hirten-Bauern-Konflikt“]

Flüchtlingslager in Makurdi/Benue
Leben unter einfachsten Bedingungen: Flüchtlingslager in Makurdi/Benue

Zufluchtshäuser niedergebrannt, Flüchtende erschossen

Zum schwersten Angriff kam es am 13. Juni in der Ortschaft Yelewata im Bezirk Guma. Bei fünf vorausgegangenen Vorfällen im gleichen Bezirk hatten seit dem 8. Juni bereits 18 Menschen ihr Leben verloren. Am Abend des 13. Juni gegen 22 Uhr attackierten die Angreifer die Missionsstation Yelewata samt den 400 dort lebenden Flüchtlingen. Als sie auf Widerstand seitens des Militärs stießen, zogen sich die Angreifer auf den Hauptmarkt von Yelewata zurück. Dort hatten weitere Binnenvertriebene in Lebensmittellagern Zuflucht gesucht. Die Bewaffneten setzten die Gebäude in Brand und streckten die fliehenden Menschen mit Schusswaffen und Macheten nieder. Dabei riefen sie Augenzeugen zufolge immer wieder „Allahu Akbar“. Zahlreiche Opfer verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Insgesamt wurden innerhalb einer Woche mindestens 218 Menschen getötet und mehr als 6.000 vertrieben.

Bundesstaat „fest im Griff von ‚Terroristen‘“

Am 18. Juni reiste Präsident Bola Tinubu wegen der Angriffe nach Makurdi, der Landeshauptstadt von Benue. Tags zuvor hatte Hyacinth Alia, Gouverneur von Benue, gegenüber Arise News beklagt, der Bundesstaat sei mittlerweile „fest im Griff von ‚Terroristen‘“. Seiner Einschätzung zufolge geht die Gewalt „weit über die Krise zwischen Bauern und Hirten hinaus“. Diese wird im Zusammenhang mit der Verknappung von Weideflächen oft als Ursache der Gewalt genannt. Gouverneur Alia führte aus, dass seit seinem Amtsantritt im Jahr 2023 im gesamten Bundesstaat 17 der insgesamt 23 Bezirke zum Schauplatz von Angriffen geworden seien. „Und alle Angriffe wurden von bewaffneten Hirten angeführt.“

Bischof Ayuba beim Open Doors Tag: Unerschütterliche Hoffnung trotz aller Gewalt

Beim zurückliegenden Open Doors Tag am 31. Mai in Karlsruhe hatte Bischof Ayuba (Nigeria) aus seinem Lebensumfeld anschaulich von ähnlichen Angriffen berichtet, wie sie jetzt in Benue stattfanden. Tausende Christen hätten Zuflucht in seiner Heimatstadt gesucht. Er schilderte, wie er sich als geistlicher Leiter davon zunächst überfordert gefühlt habe, wie Gott ihn dann jedoch in die Verantwortung für die Notleidenden geführt habe. Seine umfassende Fürsorge für 10.000 Flüchtlinge steht beispielhaft für die Kampagne „Arise Africa“, die Open Doors am 31. Mai als Reaktion auf die dramatische Lage der Christen in mehreren Ländern Subsahara-Afrikas gestartet hat. In seinem Bericht ging Ayuba auch auf die persönlichen Herausforderungen wie die Bedrohung für sich und seine Familie ein. Doch trotz der Gefahr sieht er seine Aufgabe weiterhin darin, den Menschen zu dienen und das Evangelium des Friedens weiterzugeben: „Wir werden nicht davonlaufen!“

Auf dem Weltverfolgungsindex 2025 steht Nigeria an siebter Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Quellen: Open Doors 

Bitte beten Sie für die Christen in Nigeria:

  • Beten Sie für die Angehörigen der Opfer und für die Überlebenden der Gewaltwelle in Benue um Gottes Trost sowie innere und äußere Heilung.
  • Beten Sie, dass Jesus die Millionen Flüchtlinge in Subsahara-Afrika mit allem versorgt, was sie zum Leben brauchen.
  • Beten Sie um Gottes Leitung, Mut und Weisheit für alle Verantwortlichen in Politik und Kirche.
  • Beten Sie um geistliche Aufbrüche unter den Fulani, dass sie sich von der Gewalt ab- und der Botschaft des Friedens in Jesus Christus zuwenden.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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