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Nigeria: Erbarmungsloses Morden von Christen

(Open Doors, Kelkheim) – Die Anfeindungen und die Gewalt gegen Christen in Nigerias Norden und Mittelgürtel halten seit Jahren an und haben vom 21. bis 25. Juni einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht. Einheimische Christen berichten, dass bei Angriffen von Fulani-Viehhirten auf ihre Dörfer im Bundestaat Plateau etwa 200 Menschen, zumeist Christen, ermordet und viele verletzt wurden. Tausende sind auf der Flucht. Nigerias Vizepräsident Yemi Osinbajo spricht von „erbarmungslosem Morden“.
Auf dem aktuellen Weltverfolgungsindex belegt Nigeria Rang 14.
 

Nigeria Über 200 Christen Ende Juni ermordet
Bild: Nach den tödlichen Überfällen auf Dörfer von Christen im nigerianischen Bundesstaat Plateau sind Tausende Christen geflohen. Etwa 3.000 von ihnen hat Open Doors in zwei Flüchtlingslagern besucht, um sie vorerst mit Lebensmitteln zu versorgen. Viele der Christen sind – wie auf dem Bild zu sehen – schwer traumatisiert.

Westliche Medien beschreiben solche Vorfälle als gewaltsame und gegenseitige Konflikte zwischen Christen und Muslimen sowie zwischen Bauern und Viehhirten. Die Angriffe gehen jedoch einseitig von Fulani-Viehhirten und auch Boko Haram aus, die eine Vertreibungs- und Vernichtungsstrategie gegen die zumeist christlichen Bauern betreiben. Wenn es um Weideland ginge, warum dann Angriffe auf Kirchen und Ermordung von Christen in Gottesdiensten oder wie jetzt nach einer Beerdigung? Kirchen und Friedhöfe haben keine Weidegründe.

Nach bislang vorliegenden Informationen wurden etwa 120 Christen, die an der Beerdigung eines Mitglieds der Church of Christ in Nations teilgenommen hatten, auf ihrem Rückweg nach Hause überfallen und zu Tode gehackt. Das Dorf Gidin Akwati wurde völlig niedergebrannt, viele Bewohner halten sich noch immer im Busch versteckt. Ein Pastor berichtete, dass sein Dorf Nghar im Distrikt Gashes komplett gebrandschatzt wurde, mehr als 100 Menschen seien dabei getötet worden. Etwa 50 schwer bewaffnete Fulani-Hirten hätten gegen 3.30 Uhr morgens das Dorf umzingelt. Sie brannten alle Häuser und zwei Kirchen nieder. Nur wenige Menschen konnten fliehen.

Open Doors bringt Trost und Nothilfe in Flüchtlingslager

Open Doors hat zwei Flüchtlingslager mit etwa 3.000 Christen besucht, die alles verloren haben und schwer traumatisiert sind, um ihnen Nahrungsmittel und Hygieneartikel zu bringen. Die Christin Mary D. spricht für viele Betroffene: „Ich danke Gott, dass einige von uns hierher entkommen konnten. Wir hatten Hunger, keine Unterkunft und keine Kleidung. Danke für eure Hilfe, schon einem Tag nach unserem Hilferuf.“ Bitte beten Sie für die trauernden Familien und Überlebenden dieser schrecklichen Angriffe sowie um Frieden für Nigeria.

Nachricht bereitgestellt von Open Doors Deutschland

 

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