Persönliche Berichte

Nigeria: Von Boko Haram entführter Pastor hingerichtet

Entführte Leah Sharibu und andere Frauen laut freigelassener Boko-Haram-Geisel noch am Leben

„Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten […] uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ (Römer 8,38-39)

Vor einer Woche haben wir an dieser Stelle von Pastor Lawan Andimi aus Nigeria berichtet, der von Boko-Haram-Kämpfern entführt wurde. Gestern erschütterte uns die Nachricht von seiner Hinrichtung am 20. Januar. Pastor Andimi hinterlässt eine Frau und neun Kinder. Wir bitten um Gebet für die Familie und seine Gemeinde wie auch für die Christen in seinem Umfeld.

Pastor Lawan Andimi in einem Video Anfang des Monats (Quelle: YouTube Screenshot)
Pastor Lawan Andimi in einem Video Anfang des Monats (Quelle: YouTube, Screenshot)

„Weint nicht, macht euch keine Sorgen“

„Durch Gottes Gnade werde ich mit meiner Frau, meinen Kindern und meinen Kollegen zusammen sein. Wenn ich diese Gelegenheit nicht bekomme, ist es vielleicht der Wille Gottes. […] Weint nicht, macht euch keine Sorgen, aber dankt Gott für alles.“ – Diese Worte Lawan Andimis, entnommen aus einem von seinen Entführern veröffentlichten Video, erhalten durch die jüngsten Nachrichten einen besonderen Klang. Nach seiner Entführung am 3. Januar hatte er sich zunächst relativ zuversichtlich geäußert und gleichzeitig die Regierung und seine Kirchenleitung um Hilfe gebeten. Ein leitendes Mitglied der Christlichen Vereinigung von Nigeria (CAN), Bischof Dami Mamza, sagte gegenüber Reportern, man habe in Lösegeldverhandlungen mit den Terroristen gestanden, diese seien jedoch letztendlich gescheitert. Die Gruppe lehnte demnach eine Zahlung in Höhe von umgerechnet ca. 125.000 Euro ab und forderte stattdessen 500.000. „Sie haben letzte Woche seine Frau angerufen und ihr mitgeteilt, dass sie ihn am Samstag enthaupten werden, aber offenbar haben sie bis Montag gewartet“, sagte Maza.

Kirchenleiter klagen Regierung an

Der Präsident der CAN, Pastor Samson Ayokunle, nannte den Mord am Dienstag „grauenhaft, beklagenswert und eine Schande für die Bundesregierung“. In einer Erklärung des Direktors für rechtliche und öffentliche Angelegenheiten der CAN, Kwamkur Vondip, beklagt dieser mit deutlichen Worten die Unfähigkeit der Regierung, Nigerias Bürger zu schützen. „Wir erinnern uns traurig daran, dass der verstorbene Pastor Lawan Andimi während seiner Gefangenschaft einen leidenschaftlichen Appell an die Führung seiner Kirche und die Bundesregierung richtete, ihm zu Hilfe zu kommen. Die Kirche tat alles in ihren Möglichkeiten Stehende, um die Freilassung dieses Gentleman-Pastors zu erreichen, aber es war nicht möglich, weil sie nicht die militärische Macht dazu hatte ...“

Gute Nachricht: Leah Sharibu lebt

Positivere Neuigkeiten kamen dagegen von einer am 16. Januar freigelassenen Boko-Haram-Geisel, Jennifer Ukambong Samuel. Sie berichtete, Leah Sharibu sei ebenso noch am Leben wie zwei andere entführte Frauen (Mitarbeiterinnen von Hilfsorganisationen). Den Frauen gehe es den Umständen entsprechend gut, auch wenn sie in Gefangenschaft und Sklaverei leben müssen.

Bitte beten Sie für die Familie von Pastor Andimi und die Boko-Haram-Geiseln!

  • Beten Sie um Trost und Kraft für Lawan Andimis Frau und seine neun Kinder.
  • Beten Sie auch für seine Gemeinde und alle, die durch seinen Tod betroffen sind: dass sie trotz des schockierenden Geschehens an Jesus festhalten und im Glauben gestärkt werden.
  • Beten Sie, dass die schreckliche Bluttat nicht zu mehr Angst unter den Christen Nigerias führt, sondern die Hoffnung der Auferstehung sie ganz erfüllt.
  • Beten Sie auch für die Kämpfer von Boko Haram und für die Mitglieder der Regierung, dass Jesus ihnen begegnet und sie verändert.

Meldung als PDF