Für den Gemeindebrief

Nordkorea: Polizist versteckt Bibel

Das kommunistische Nordkorea, das mit einem Atomtest und Raketenabschüssen die Welt provoziert, ist der schlimmste Christenverfolgerstaat. Seit Jahren belegt es Platz 1 des Open Doors-Weltverfolgungsindex. Dennoch gibt es selbst im Staatsapparat Christen: "Wir feierten als Familie gerade Gottesdienst, als es an der Tür klopfte", erzählte ein Christ*. Hastig versteckte er seine Bibel und ließ die beiden Polizisten ein. Misstrauisch durchsuchten sie das Haus – solche Überprüfungen finden regelmäßig statt. Ein Beamter fand dabei die Bibel; doch er verbarg sie vor seinem Kollegen und sagte: "Hier ist nichts. Lass uns zum nächsten Haus gehen." Der Christ befürchtete, später verhaftet zu werden, doch am nächsten Tag kam der Beamte alleine wieder und gab ihm die Bibel zurück. "Ich bin selbst Christ", sagte er, "aber ich kann mich aufgrund der Überwachung nicht mit anderen treffen. Also halte ich meinen Glauben geheim. Doch Gott ermutigte mich und führte mich zu dir, einem Glaubensbruder. Bitte bete für mich und sei vorsichtig."

Herrschaft bröckelt

Die mindestens 200.000 Christen in Nordkorea können sich nur heimlich treffen und riskieren bei Entdeckung Folter, Arbeitslager oder sogar ihr Leben. Nun haben Untergrundchristen eine Gebetskampagne gestartet, um verstärkt für ihr Land, für Wandel und Freiheit zu beten. Die Ge-schwister bitten den Leib Christi weltweit mitzubeten. Einheimische Gemeindeleiter sind überzeugt, dass die Herrschaft des Diktators, der seinen jüngsten Sohn Kim Jong-Un als Nachfolger bestätigt hat, bröckelt. Seit Jahren hilft Open Doors der verfolgten Kirche in Nordkorea mit Bibeln und Kinderbibeln, Seminaren oder Nothilfe wie Lebensmittel und Kleidung.
* Name und Ort aus Sicherheitsgründen ungenannt

Über Open Doors

Open Doors wurde 1955 von dem Holländer Anne van der Bijl gegründet, der als "Bruder Andrew" oder "Der Schmuggler Gottes" weltweit bekannt wurde. Legendär sind die Geschichten, wie er mit seinem VW-Käfer Bibeln hinter den früheren "Eisernen Vorhang" schmuggelte. In rund 50 Ländern versorgt das überkonfessionelle Hilfswerk Christen, die aufgrund ihres Glaubens benachteiligt oder verfolgt werden, mit Bibeln und christlicher Literatur, bildet Gemeindeleiter aus, engagiert sich für Gefangene und unterstützt die Familien ermordeter Christen. In der freien Welt hält das Werk Vorträge und Veranstaltungen u. a. in Kirchen und Gemeinden, um für das Thema Christenverfolgung zu sensibilisieren und zum Gebet für die verfolgte Kirche aufzurufen. Die Arbeit von Open Doors Deutschland e.V. wird durch Spenden finanziert. Das Werk trägt das Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz.