Persönliche Berichte
Philippinen

Philippinen: „Als sie auf mich zukamen, war ich starr vor Angst“

Erlebnisse eines Gemeindemitarbeiters in einem streng islamischen Umfeld

(Open Doors, Kelkheim) – Im Süden der Philippinen treffen sich in einem stark islamisch geprägten Gebiet kleine Gruppen von Christen zum gemeinsamen Bibelstudium. Ronald*, einer unserer Partner in der Region, betreut vier solcher Gruppen. Vor einem Monat bemerkte er, wie sich in der Nähe eines der Treffpunkte mehrere fremde Menschen versammelten. Schnell wurde ihm bewusst, wie bedrohlich die Situation war.

Christen in den südlichen Philippinen studieren gemeinsam die Bibel (Symbolbild)
Christen in den südlichen Philippinen studieren gemeinsam die Bibel (Symbolbild)

Jesus schenkt Ruhe im Sturm

Die Männer waren muslimische Religionsführer, die die Christen während des Bibelstudiums genau beobachteten. Am Ende des Treffens kam einer von ihnen auf Ronald zu und stellte ihm Fragen. Er wollte unter anderem wissen, was die Christen hier taten und fragte sie genau aus. Ronald schildert, wie er das Gespräch erlebte: „Als ich sah, wie sie auf mich zukamen, war ich starr vor Angst. Es war, als hätte ich Krämpfe im ganzen Körper. Aber trotz der übermächtigen Gefühle konnte ich ruhig auf ihre Fragen antworten. Ich hatte auch große Sorge um die anderen Christen, die bei mir waren. Aber als ich sie anblickte, sah ich, wie ruhig und gelassen sie waren. Der Herr erinnerte mich durch sie daran, dass Er in dieser Situation meine Stärke war“, sagte Ronald.

Ronald war erleichtert, dass keine Drohungen gegen sein Leben oder die anderen Christen ausgesprochen wurden. Aus Vorsichtsgründen beschloss er jedoch, die persönlichen Treffen der Gruppen in der Gemeinde vorerst auszusetzen. Er begann stattdessen, das Bibelstudium mit den verschiedenen Gruppen von Gläubigen per Telefon durchzuführen.

Sorge um die Familie

Ein Freund von Ronald bot ihm und seiner Familie eine Unterkunft in der Stadt an, für den Fall, dass er sich für eine Weile zurückziehen wolle. Aufgrund der hohen Reisebeschränkungen wäre es jedoch sehr schwierig gewesen, aus seinem Heimatort herauszukommen. Ronald plant nun, sich in zwei Wochen wieder mit den Gläubigen zum persönlichen Bibelstudium zu treffen.

„Nach dieser Erfahrung gab mir der Herr die Weisheit, meine Strategie bei der Begegnung mit den Christen zu ändern. Ich habe zwar immer noch Angst, bis jetzt, aber ich glaube ein Grund dafür ist, dass ich Kinder habe, die noch sehr jung sind“, sagte er.

Trotz der überwiegend christlichen Prägung der Philippinen, sind einige der südlichen Provinzen muslimisch dominiert. Die hier lebenden Christen stehen unter großem Druck, insbesondere durch die Anhänger islamisch-extremistischer Gruppierungen wie der „Moro Islamic Liberation Front“.

*Name geändert

Bitte beten Sie für die Christen auf den Philippinen:

  • Beten Sie um Schutz für die Christen vor gewaltsamen Übergriffen, gerade auch für die Wiederaufnahme der gemeinsamen Treffen zum Bibelstudium.
  • Beten Sie um Weisheit für alle Mitarbeiter wie Ronald, dass sie gute Entscheidungen treffen und die Christen im Glauben stärken können.
  • Beten Sie, dass die Christen in den islamisch dominierten Gebieten sich nicht zurückziehen, sondern als Salz und Licht ihr Umfeld prägen.
  • Beten Sie für alle Muslime, dass Jesus ihr Misstrauen in Neugierde umwandelt und sie mehr über den „Gott der Christen“ wissen wollen.

Vielen Dank für Ihr Gebet

Unser Gebet macht einen Unterschied – wie viel es unseren verfolgten Geschwistern bedeutet, lesen Sie hier

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