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Sudan: Pastoren werden an Ausreise gehindert

Yat Michael und Peter Yen werden trotz Freispruch in Khartum festgehalten

 

(Open Doors) - Am 5. August hatte das Zentralgericht Nord in Khartum die beiden südsudanesischen Pastoren Yat Michael und Peter Yen Reith freigesprochen. Sie wurden aus der Haft entlassen. Als die Pastoren jedoch am 6. August aus dem Sudan ausreisen wollten, wurden sie am Flughafen festgehalten. Gegen sie würde ein Reiseverbot vom 23. März vorliegen, hieß es von offizieller Seite.

Ob das Reiseverbot vom sudanesischen Geheimdienst NISS (National Intelligence and Security Service) oder von der Staatsanwaltschaft ausgeht, war zunächst unklar. Die Anwälte reichten sofort eine Beschwerde ein, wurden jedoch informiert, dass diese Beschwerde erst am 9. bzw. am 10. August gehört werden könnte. Neue Informationen dazu liegen noch nicht vor.

Religionsfreiheit eingeschränkt - Christen offensichtlich unerwünscht

Die Situation erinnert an den Vorfall mit der Christin Meriam Ibrahim, die im Mai 2014 wegen angeblichen Abfalls vom Islam zum Tod verurteilt und ins Gefängnis gebracht, später aber auf internationalen Druck hin freigelassen worden war. Auch sie wurde mit ihrer Familie am Flughafen festgehalten und zunächst an der Ausreise gehindert. Das Vorgehen gegenüber den beiden Pastoren zeigt erneut, dass Christen im Sudan der Willkür der Behörden ausgesetzt sind.

Die sudanesische Verfassung von 2005 garantiert Religionsfreiheit. Laut Artikel 31 sind alle Personen vor dem Gesetz gleich und dürfen nicht wegen ihrer Rasse, Hautfarbe, ihres Geschlechts, ihrer Sprache, Religion, politischen Ausrichtung oder ethnischen Herkunft benachteiligt werden. Artikel 38 besagt, dass jeder das Recht hat, seinen Glauben frei zu leben.

Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors belegt der Sudan Rang 6 unter den 50 Staaten, in denen Christen hart verfolgt werden. Trotz der herrschenden Unterdrückung erlebt die Kirche Wachstum.

Open Doors bittet um Gebet für die Pastoren

Open Doors bittet dringend um Gebet für die beiden Pastoren, dass sie das Land verlassen und wieder bei ihren Familien sein können.

Danke, dass Sie für die beiden Pastoren und die Christen im Sudan beten:

 

  • Bitte beten Sie, dass Gott die Pastoren beschützt und bewahrt.
  • Beten Sie bitte für ihre Familien, dass sie im Vertrauen auf Jesus gestärkt werden.
  • Beten Sie für die staatlichen Verantwortlichen, dass sie die beiden Pastoren ausreisen lassen und von der Unterdrückung der Christen im Land ablassen.