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Sudan: Schließung von Büros christlicher Werke in Süd-Darfur

 

(Open Doors) - Im sudanesischen Süd-Darfur haben Staatssicherheitsbeamte die Büros des "Sudan Council of Churches" (SCC) sowie der Hilfsorganisation "Sudan Aid" in Nyala geschlossen. Beamte des "Sudanese National Intelligence und Security Service" (NISS) kamen am 22. April um 8 Uhr zum Gelände der beiden Organisationen, forderten von den SCC-Mitarbeitern die Aushändigung aller Büro- und Fahrzeugschlüssel und befahlen ihnen, das Gelände umgehend zu verlassen. Einem Mitarbeiter zufolge wurden zudem drei Sudan-Aid-Mitarbeiter festgenommen und an einen unbekannten Ort gebracht. NISS-Agenten schlossen außerdem eine kirchliche Klinik für die Bedürftigen des Gebietes.

Christen nicht allein lassen

Der Vorfall in Nyala hat weiter zur Beunruhigung und Verängstigung der Gemeinden in Süd-Darfur beigetragen. Ein SCC-Mitarbeiter berichtete Compass Direct, die Familien der Entführten würden "aufgrund der Ungewissheit hinsichtlich ihres Schicksals Höllenqualen leiden". Open Doors bittet um Gebet für die Betroffenen wie auch alle anderen Christen im Sudan, denen ein ähnliches Schicksal droht. Das Hilfswerk engagiert sich seit Jahren im Sudan.

Politik der Vertreibung gegen Christen

Der Sudan betrachtet das Christentum zunehmend als Fremdreligion, die aus dem Land zu entfernen ist. Seit der Abspaltung des Südsudan im vergangenen Jahr hat der Sudan begonnen, ethnische Südsudanesen in den Süden abzuschieben. Die Lage für die Christen im Sudan spitzt sich immer weiter zu. Anfang April forderte die Regierung in der Hauptstadt Khartum die Christen ultimativ auf, innerhalb von 30 Tagen den Sudan zu verlassen oder sich als sudanesische Bürger registrieren zu lassen. Mehr als 500.000 Menschen, die lediglich südsudanesischen Volksgruppen entstammen, jedoch seit Jahrzehnten im Sudan leben oder dort geboren sind, gelten nun als Ausländer und haben keine Bürgerrechte mehr. Der wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vom Internationalen Strafgericht gesuchte sudanesische Präsident Omar al-Bashir hat erst jüngst angekündigt, die Nuba-Berge im Staat Süd-Kordofan von Christen und anderen "Agenten des Westens" zu säubern.

Schulterschluss mit Islamisten

Nach Einschätzung von Informanten zielt die feindselige Rhetorik Bashirs und anderer sudanesischer Beamter darauf ab, potentielle muslimische Geldgeber im Ausland für die militärischen Operationen in Süd-Kordofan und Blue Nile zu gewinnen. Zuvor hatten bereits religiöse Führer der Muslime im Sudan geltend gemacht, dass es nach der Abspaltung des Südsudan am 9. Juli 2011 für Kirchen und Christen im Norden keinen Platz mehr geben sollte. Ihnen werden Verbindungen zu Salafisten nachgesagt.

Gebetsanliegen:

  • Beten Sie für die baldige Freilassung der entführten Mitarbeiter der Hilfsorganisationen sowie für ihre Familien.
  • Beten Sie um Gottes Schutz für die im Sudan verblieben Christen, besonders diejenigen in Süd-Kordofan. Möge er ihnen Möglichkeiten zur Gemeinschaft und Stärkung im Glauben schenken.
  • Beten Sie für die sudanesische Regierung, dass sie von der offenen Verfolgung und Vertreibung der Christen abrückt.

 

QuelleCompass Direct