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Sudan: Sorge um verschwundene Christin

Bei Verurteilung droht Todesstrafe - Ehepaar vor Familie auf der Flucht

 

(Open Doors) – Für drei Christen muslimischer Herkunft aus dem Norden des Sudan bittet Open Doors dringend um Beistand im Gebet.

Anfang Mai nahmen Polizisten in der Provinz Darfur die Christin Hawa Abdalla Muhammad Saleh fest. Die Frau lebte im Flüchtlingslager Abu Shouk von Al-Fashir. Dort soll sie Bibeln an andere Bewohner, darunter Kinder verteilt haben. Derzeit wurde Saleh noch nicht vor ein Gericht gestellt. Sollte sie verurteilt werden, droht ihr wegen Apostasie (Abfall vom Islam) die Todesstrafe. Polizisten brachten Saleh an einen unbekannten Ort in Khartum. Befürchtet wird, dass man sie dort misshandelt. Bereits vor fünf Jahren wurde sie schon einmal verhaftet und gefoltert.

Familienrache

Ebenfalls Anfang Mai drangen mehrere Muslime in die Wohnung von Amouna Ahamdi und Omar Hassan in Khartum ein und griffen das Ehepaar mit Messern an. Die Frau wurde verletzt, als sie sich schützend vor ihren Mann stellte. Möglicherweise wurden die Angreifer von Angehörigen zur Tat angestachelt. Kurz nach ihrer Heirat im Juni vorigen Jahres flohen die beiden aus ihrer Heimat Nyala, da ihre Familien sie wegen ihres Glaubenswechsels verfolgten.

Ahamdi musste schon viele Schmerzen ertragen. Ihr Bruder brach ihr das Bein, nachdem er von ihrer Konversion erfahren hatte. Einen Monat lang kettete man sie an einen Holzstuhl und schloss sie in einem Zimmer ein. Immer wieder setzte es Prügel, um ihr den Glauben an Jesus auszutreiben. "Ich wurde schlimm misshandelt. Sie rasierten mir die Haare ab und mein Vater schlug mit einer Peitsche auf meinen Kopf", erinnerte sich die junge Frau. Im örtlichen muslimischen Krankenhaus wollten Ärzte den Beinbruch der Christin nicht behandeln. Erst in einer anderen Klinik nahm man sich der Frau an. Dort lernte sie auch Hassan kennen. Beide verbindet nicht nur ihr Glaube an Jesus. Auch Hassan wurde für seinen "Abfall vom Islam" hart bestraft. Einmal schlugen Verwandte, sein Bruder und der Vater mit Stöcken auf ihn ein.

"Doch wir wollen Christus nicht verleugnen. Das ist für uns eine große Herausforderung, denn wir können nirgends hingehen", sagte Amouna Ahamdi unter Tränen. Das Paar hat einen kleinen Jungen. Freunde versorgen sie gelegentlich mit Lebensmitteln. Doch manchmal haben sie Tage lang nicht genug zu essen.

Gebetsanliegen:

  • Beten Sie für Abdalla Saleh. Zur Ungewissheit, wo sie sich aufhält, kommt, dass ihr die Todesstrafe droht.
  • Beten Sie für Amouna Ahamdi und Omar Hassan. Ein Onkel, bei dem sie wohnen durften, hat sie nun vor die Tür gesetzt.
  • Danken Sie für die Glaubensgeschwister, die Christen muslimischer Herkunft Zuflucht gewähren und sie unterstützen. Auch sie setzen sich einer Gefahr aus.

 

QuelleCompass Direct