Persönliche Berichte

Syrien: Christen harren aus

Wenige Optionen für Flüchtlinge – Kirchen vor Ort bieten Trost und Hilfe

(Open Doors) - Die Lage der Christen in Syrien bleibt weiter angespannt. Beobachter gehen davon aus, dass die meisten von ihnen entgegen kursierenden Gerüchten noch im Land sind. Einheimische Kirchen leisten den Notleidenden unterdessen Hilfe und stoßen auf große Offenheit unter der Bevölkerung. Das christliche Hilfswerk Open Doors unternimmt gezielte Anstrengungen, die Christen vor Ort zu unterstützen.

Kaum Optionen für Flüchtlinge

Die Lage in Syrien verschlechtert sich weiter. Christen, die eine Möglichkeit dazu finden, verlassen das Land. Ihr Ziel sind in erster Linie Länder mit vergleichsweise großer Religionsfreiheit wie etwa Jordanien. Doch anders als nach dem Sturz Saddam Husseins im Irak, als tausende von Christen auf der Flucht aus dem Land waren, haben viele Nachbarländer Syriens ihr Türen für syrische Flüchtlinge verschlossen. Darunter ist auch Jordanien. Ein syrischer Kontaktmann sagte gegenüber Open Doors: "Unter den Ländern mit nennenswerter Religionsfreiheit für Christen verbleibt allein der Libanon als Zufluchtsland." Nach Open Doors Schätzungen sind unter den 22,5 Millionen Einwohnern Syriens etwa 1,9 Millionen Christen. "Wir glauben nicht, dass bereits mehrere hunderttausend von ihnen das Land verlassen haben", so ein Mitarbeiter von Open Doors, der die Region kennt. Viele würden schon deshalb bleiben, weil sie nirgendwo anders hinkönnen. Lediglich wohlhabende Christen hätten die Möglichkeit, in den Libanon zu fliehen.

Bleiben, um zu helfen

Einem syrischen Christen zufolge harren viele Kirchenleiter noch aus. Pastoren und Gemeindemitarbeiter möchten bleiben und Gemeindemitglieder ermutigen. Und das, obwohl bereits geflohene Verwandte einigen von ihnen dringend zur Flucht raten. Doch sie wollten bleiben und anderen helfen. "Unsere Kontaktpersonen in Syrien sind noch im Land", so unser Mitarbeiter für die Region. "Aber wer weiß, was geschieht, wenn sich die Lage weiter verschlechtert. Ich höre Berichte von Benzin- und Treibstoffmangel in Aleppo; auch der Strom fällt häufig aus, in Aleppo und Damaskus manchmal für mehrere Tage. Wir unterstützen nach wie vor ein Hilfsprojekt für Flüchtlinge aus den am schwersten betroffenen Städten. Viele von ihnen haben sich in Damaskus und der näheren Umgebung niedergelassen, und es ist bislang leicht, ihnen Hilfe zukommen zu lassen."

Konkrete Hilfe durch die Gemeinde

Die gute Nachricht inmitten dieser Zustände ist, dass Kirchen den Menschen unermüdlich dienen und helfen, wo sie können. "Zahlreiche Gemeindemitglieder machen Hausbesuche, geben medizinische Hilfe, verteilen Lebensmittel und andere Hilfsgüter. Gelegentlich helfen sie den Neuankömmlingen sogar, die Miete zu bezahlen. Viele von ihnen mussten alles zurücklassen und schämen sich für den Schmerz und das Leid, das sie durchmachen." Damit diese kostbare Arbeit weitergehen kann, hat Open Doors seine Anstrengungen in den letzten Monaten verstärkt. Trotz der angespannten Lage konnte Open Doors seine Hilfe für syrischen Kirchen fortsetzen. Mehrere Kirchen wurden dabei unterstützt, Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter an Bedürftige zu verteilen.

Zu dieser Hilfe ist auch der Beistand im Gebet nötig. Open Doors bittet darum, weiter für die Menschen in Syrien zu beten.

Gebetsanliegen:

  • Beten Sie um Frieden in Syrien.
  • Beten Sie weiter um Standhaftigkeit für die einheimische Gemeinde Jesu.
  • Beten Sie um Weisheit für Pastoren und Gemeindeleiter, mit den Herausforderungen umzugehen.
  • Beten Sie dass Gott aus der gegenwärtigen Not Segen für die Gemeinden erwachsen lässt.