Für den Gemeindebrief

Untergrundgemeinde startete Gebetskampagne

Wie kein anderes Land isoliert sich Nordkorea vom Rest der Welt. Noch vor hundert Jahren galt seine Hauptstadt Pjöngjang als das "Jerusalem des Ostens". Heute ist das abgeschottete Land auf der koreanischen Halbinsel ein Synonym für Menschenverachtung und Unterdrückung. Seit Jahren steht es auf Platz 1 des Weltverfolgerungsindex des Hilfswerks für verfolgte Christen Open Doors. Nordkorea ist der schlimmste Christenverfolgerstaat. Das Regime sieht seine Macht durch Christen gefährdet. Nahezu 70.000 Christen leiden in Arbeitslagern. In den Schulen fragen Lehrer Kinder systematisch aus, ob ihre Eltern eine Bibel besitzen. Einmal plauderte ein Kind aus, dass die Oma eine Bibel im Sofa versteckt hält. Die ganze Familie kam in ein Straflager. Ri Hyon-Ok wurde im Sommer 2009 wegen Bibelverbreitung und angeblicher Spionage öffentlich hingerichtet. Die Kinder der 33-Jährigen, ihr Mann und Ris Eltern kamen in ein Straflager. Doch dem Regime ist es zu keiner Zeit gelungen, die Gemeinde Jesu in Nordkorea zu vernichten. Mindestens 200.000 Christen leben im Untergrund. Trotz Schwierigkeiten berichten Gemeindeleiter von mehr Einheit unter den Christen; Hausgemeinden vernetzen sich und haben vor Monaten eine eigene Untergrund-Gebetskampagne ins Leben gerufen. "Wir wollen für unser Land eintreten", so ihre Botschaft, "Beten Sie mit uns, dass der Herr uns Kraft gibt, am Glauben festzuhalten." Open Doors möchte diesen Aufruf weitergeben an Christen in der freien Welt und bittet, sich im Gebet an ihre Seite zu stellen.

Über Open Doors

Open Doors wurde 1955 von dem Holländer Anne van der Bijl gegründet, der als "Bruder Andrew" oder "Der Schmuggler Gottes" weltweit bekannt wurde. Legendär sind die Geschichten, wie er mit seinem VW-Käfer Bibeln hinter den früheren "Eisernen Vorhang" schmuggelte. In rund 50 Ländern versorgt das überkonfessionelle Hilfswerk Christen, die aufgrund ihres Glaubens benachteiligt oder verfolgt werden, mit Bibeln und christlicher Literatur, bildet Gemeindeleiter aus, engagiert sich für Gefangene und unterstützt die Familien ermordeter Christen. In der freien Welt hält das Werk Vorträge und Veranstaltungen u. a. in Kirchen und Gemeinden, um für das Thema Christenverfolgung zu sensibilisieren und zum Gebet für die verfolgte Kirche aufzurufen. Die Arbeit von Open Doors Deutschland e.V. wird durch Spenden finanziert. Das Werk trägt das Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz.