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Verhaftungswellen gegen Christen

Das Regime im Iran geht hart gegen Christen bzw. ehemalige Muslime vor. Open Doors bittet weltweit dringend um Gebet. Anlass sind unter anderem die jüngsten Verhaftungen von über 30 Hausgemeindechristen in den vergangenen zwei Wochen, allesamt ehemalige Muslime. Die islamische Republik ist ein Schwerpunktland der dreijährigen Gebets- und Hilfskampagne "Gefährlicher Glaube" für Christen in islamischen Ländern.* Wie der Informationsdienst Compass Direct berichtete, wurden in Rasht im Norden des Landes am 29. Juli bzw. 30. Juli acht Christen festgenommen. Sieben kamen wieder frei. Ein Mann sitzt noch im städtischen Gefängnis.

Hausgemeinde gestürmt
Am 31. Juli stürmten Polizisten ein Treffen von 24 Christen in der Ortschaft Amameh, 25 Kilometer nördlich von Teheran. Die ehemaligen Muslime hatten sich in einem Privathaus versammelt. Einzeln seien dann die Männer und Frauen zu ihren Wohnungen gefahren worden, so ein christlicher Informant, der anonym bleiben möchte. Dort beschlagnahmte die Polizei ihre Ausweise, Dokumente, Bargeld, CDs, Computer und Mobiltelefone. Die meisten Verhafteten kamen nach Verhören am Abend wieder frei. Sieben sind noch gefangen. Ihr Schicksal ist ungewiss.

Familie eingeschüchtert
Bei den Gefangenen handelt es sich um Shahnam Behjatollah und die unter den Namen Shaheen, Maryam, Mobinaa, Mehdi, Ashraf und Nariman bekannten Christen. Ihre Angehörigen wurden ebenfalls verhört. Ihnen wurde mitgeteilt, für eine Kaution zu sorgen. Gegen den 34-jährigen Behjatollah wurde Haftbefehl erlassen, der seiner Familie mit den Worten gezeigt wurde ‚Wir wissen alles über ihn’. Behjatollah ist verheiratet und hat eine 6-jährige Tochter. Erneut wurden einige der bereits entlassenen Christen nahe Teheran am 7. August festgenommen. "Sie brachten sie für Verhöre über ihre Hausgemeinde zur Geheimpolizei", so der Informant gegenüber Compass Direct. Im Iran ist der Islam Staatsreligion. Von den 71 Millionen sind 99 Prozent Muslime. Unter den rund 250.000 Christen gibt es schätzungsweise 100.000 Konvertiten aus dem Islam.

Konvertiten in Gefahr
Die jüngsten politischen Ereignisse im Iran brachten eine neue Phase des Erstarkens der totalitären Diktatur, schrieb Dr. Wahied Wahdat-Hagh in der Wochenzeitung Rheinischer Merkur (Bonn) "Der Druck auf die Christen wächst in dem Moment, in dem ausländischen Medien etwa die Schuld an Unruhen gegeben wird, die infolge der Wahlfälschungen ausgebrochen sind." Aufgrund von Kontakten zu europäischen oder US-amerikanischen Kirchen werfe die iranische Regierung Christen häufig sogar Auslandsspionage vor. Wahdat-Hagh ist Mitarbeiter der European Foundation for Democracy in Brüssel. Nach wie vor würden aus dem Islam konvertierte Christen verhaftet und verurteilt. Laut der Internetagentur "Roozonline" befinden sich derzeit mindestens 50 Christen in iranischen Gefängnissen, unter anderem in Teheran, Schiras, Maschad, und Urumije.



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