Persönliche Berichte

Vietnam: Glaube wächst an Widerständen

Wie drei Frauen in Vietnam trotz vieler Anfeindungen Trost durch Jesus finden

(Open Doors, Kelkheim) – Viele Frauen in ländlichen Gebieten Vietnams werden von ihren Familien wegen ihres christlichen Glaubens misshandelt und schikaniert. In Regionen, in denen traditionelle Bräuche vorherrschen, müssen sie täglich große Herausforderungen bewältigen. Ihr standhafter Glaube ist für uns Ermutigung und Ansporn, sie in diesen Kämpfen im Gebet mitzutragen. Hier stellen wir drei von ihnen vor.

Menschen sitzen mit Bibeln beieinander auf Bänken und auf dem Boden
Open Doors unterstützt „Priscilla“-Seminare, in denen Frauen wie Hanh, Diem und Trinh ermutigt und im Glauben gestärkt werden

Trotz Schlägen und Schulden: Hanh vertraut auf Jesus

Hanh*, eine 45-jährige Mutter von vier Kindern, wuchs in einer Familie auf, die die Ahnen verehrte. Aufgrund der Alkoholabhängigkeit und der Spielsucht ihres Mannes Vuong* geriet die Familie in Schulden und Not. Im Jahr 2022 entdeckte Hanh die Liebe Gottes und kam zum Glauben an Jesus. Ihr Mann war deshalb so verärgert, dass er sie immer wieder körperlich misshandelte. Außerdem verbot er ihr, die Kirche zu besuchen. Am 14. Januar dieses Jahres verprügelte er sie so sehr, dass sie die Polizei verständigte und sich im Krankenhaus untersuchen ließ. Ihre Verletzungen erwiesen sich jedoch als nicht so schwerwiegend wie befürchtet. Aufgrund der fortgesetzten Misshandlungen hat Hanh mehrfach die Scheidung in Erwägung gezogen. Doch weil sie zutiefst davon überzeugt ist, dass dies nicht Gottes Willen entspricht, hat sie sich entschlossen, bei ihrem Mann zu bleiben. Sie sagt: „Egal, was in der Zukunft auf mich zukommt, ich werde meinen Glauben an Jesus nicht aufgeben.“

Sozialleistungen könnten gestrichen werden

Seit dem Tod ihres Mannes muss auch Diem*, eine 51-jährige Stammesangehörige, mit finanziellen Herausforderungen kämpfen. Erschwerend kommt hinzu, dass ihr Umfeld von ihr erwartet, die traditionelle Ahnenverehrung beizubehalten; damit sind zusätzliche Kosten verbunden. Ende 2023 fasste Diem den Entschluss, Jesus zu folgen. Doch schon bald darauf warnte der Dorfvorsteher sie, dass ihr neuer Glaube die staatliche Unterstützung gefährde (arme Familien werden in Vietnam durch kostenlose Sozialleistungen unterstützt, etwa durch Schulgeld für Kinder oder andere Vergünstigungen). Obendrein drohte ihr Stiefsohn (der älteste Sohn ihres verstorbenen Mannes aus einer früheren Beziehung), sie aus dem Haus zu werfen. Er sagte ihr: „Wenn du deinen Glauben nicht aufgibst, wird dieses Land – das Land meines Vaters – nicht dir gehören. Du glaubst an Jesus? Dann zieh aus. Geh zurück in das Haus deiner Mutter und nimm deine drei Kinder mit.“

Trotz Vertreibung, Ächtung und Drohungen bleibt Diem unbeirrt in ihrem Glauben. „Auch wenn ich kein Vieh und keine Unterstützung mehr habe, werde ich Jesus nie verlassen“, sagt sie.

Von der eigenen Tochter getröstet und ermutigt

Auch die 50-jährige Trinh* wird von ihrer Familie wegen ihres christlichen Glaubens abgelehnt. Sie kam zusammen mit ihrer Tochter vor einigen Jahren zum christlichen Glauben und wird seitdem von ihren Verwandten unter Druck gesetzt. Einmal versuchten einige Familienmitglieder sogar, Trinhs Bibel zu zerreißen. Als ihr Mann vor einigen Jahren an einer Krankheit verstarb, gaben sie ihr die Schuld daran und beschimpften sie wegen ihres Glaubens. „Meine Geschwister hassen mich, weil sie Jesus nicht kennen“, sagt sie.

Eine große Stütze ist ihr jedoch ihre Tochter. Als Trinhs Geschwister sie während des vietnamesischen Neujahrsfestes Ende Januar drängten, an den traditionellen Ritualen teilzunehmen, tröstete ihre Tochter sie sanft und sagte: „Es wird alles gut, Mutter. Wir müssen nicht auf den Markt gehen, um Essen für unsere Ahnen zu kaufen. Wir können unser Brot teilen und füreinander beten.“ Obwohl Trinh unter der Ablehnung ihrer Familie leidet, ermutigt sie der Glaube ihrer Tochter. Gemeinsam vertrauen sie weiterhin auf Jesus und auf seine Pläne für ihre Zukunft.

*Name geändert

Bitte beten Sie für die Christen in Vietnam:

  • Beten Sie um Gottes Versorgung und Schutz für Hanh, Trinh, Diem und ihre Kinder in allen äußeren und inneren Nöten. Beten Sie darum, dass der Heilige Geist sie in schwierigen Situationen mit Trost und Frieden beschenkt.
  • Beten Sie, dass die Frauen in ihrem Glauben stark und unerschütterlich bleiben und ihren Familien und Verwandten die Liebe Gottes zeigen können.
  • Beten Sie, dass Jesus die Herzen von Hanhs Ehemann, Diems Sohn und anderen in ihrem Umfeld erweicht, so dass auch sie ihn als den wahren Gott erkennen.
  • Beten Sie um Gottes Segen für alle Schulungen, mit denen verfolgte Christinnen gestärkt werden.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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