Nachrichten
Palästinensische Gebiete

Palästinensische Gebiete: Christen in Gaza vor dem Exodus?

Vierzig Christen warten bereits an der Grenze, um das Land zu verlassen

(Open Doors, Kelkheim) – Nach dem Ende der Kämpfe im Gazastreifen bleibt die Situation der circa 650 dort verbliebenen Christen prekär. Chris* berichtet von ihrer aktuellen Situation und von den schwierigen Zukunftsperspektiven der Christen in Gaza und dem Westjordanland. Er koordiniert die Arbeit der lokalen Partner von Open Doors und steht in regelmäßigem Kontakt zu ihnen.

Zahlreiche Häuser in Gaza liegen in Trümmern oder sind stark beschädigt
Über 80 Prozent der Häuser in Gaza sind zerstört – Hoffnungsträger wie die Christen werden dringend benötigt

Hunderte harren seit vielen Monaten in zwei Kirchen aus

„Die Christen in Gaza befinden sich weiterhin in den beiden Kirchen und warten ab, was in naher Zukunft passieren wird. Die Grenzen sind immer noch geschlossen, sodass sie den Gazastreifen nicht verlassen können. Sie haben große Angst, weil die Sicherheitslage sehr schwierig ist“, beschreibt Chris die Lage der Hunderten von Christen in Gaza-Stadt.

Die meisten Christen haben seit Beginn des Krieges nach dem Hamas-Angriff auf Israel vor zwei Jahren Zuflucht in den Gebäuden der katholischen und der orthodoxen Kirche in Gaza-Stadt gesucht. Darunter sind Kinder, Kranke, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. Open Doors unterstützt die Gemeinschaft durch lokale Partner mit finanziellen Mitteln für Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs.

Aufgrund des Einflusses islamisch-extremistischer Kräfte stehen Christen in den Palästinensischen Gebieten seit Jahren unter Druck in vielen alltäglichen Lebensbereichen. Das gilt vor allem für Konvertiten aus dem Islam. Im Gazastreifen halten sie ihren neuen Glauben aus Sicherheitsgründen völlig geheim. Ein Christ aus dem Westjordanland berichtet davon, dass sich die Situation auch dort verschärft habe: „Es scheint, dass einige Muslime die Christen loswerden wollen.“

Christen als „Salz und Licht“ dringend gebraucht

Durch den Krieg hat sich die schwierige Lage der Christen in Gaza weiter verschärft. Über 80 Prozent aller Häuser und Wohnungen im Gazastreifen wurden zerstört. Chris schildert, was die Christen während dieser Zeit durchgetragen hat: „Bis jetzt haben sie dank der Unterstützung durch unsere Partner sowie ihrer guten Beziehungen zu ihren muslimischen Nachbarn und einigen Händlern etwas zu essen, zu trinken und Treibstoff. Sie haben immer die Hungrigen versorgt und den Kranken unter ihren muslimischen Nachbarn geholfen.“

Doch auch wenn die Christen in den beiden Kirchen laut Chris nicht aufgegeben haben, sondern weiterbeten und immer noch an der Hoffnung auf eine bessere Zukunft festhalten, deutet einiges darauf hin, dass diese Zukunft außerhalb des Gazastreifens liegen wird. Chris weist auf etwa 40 Christen hin, die sich im Süden des Gazastreifens aufhalten. Sie warten ihm zufolge darauf, dass die Grenzen geöffnet werden, um den Gazastreifen verlassen zu können. Und er befürchtet, dass viele weitere folgen werden:

„Es ist zu erwarten, dass die meisten Christen den Gazastreifen verlassen und auf der Suche nach Sicherheit in andere Länder auswandern werden“, sagt er und verbindet dies mit einem dringenden Aufruf zum Gebet: „Bitte beten Sie dafür, dass auch weiterhin Christen in diesem schwierigen Teil der Welt leben. Gaza braucht das Salz und das Licht, das von den Kirchen und den Menschen in ihnen ausgeht.“

Die Palästinensischen Gebiete (Gaza und das Westjordanland) werden nicht auf dem Weltverfolgungsindex 2025 gelistet. Sie zählen jedoch zum erweiterten Kreis der Länder mit einem ebenfalls hohen Maß an Christenverfolgung.

*Name geändert

Quellen: Open Doors 

Bitte beten Sie für die Christen in Gaza und dem Westjordanland:

  • Danken Sie Jesus für die Versorgung der Christen, für ihre Treue im Glauben und die guten Beziehungen zu vielen Menschen in ihrem muslimischen Umfeld.
  • Beten Sie, dass der Frieden im Gazastreifen Bestand hat und der Wiederaufbau bald und zügig geschieht.
  • Beten Sie, dass Jesus den Christen in Gaza seine Sicht auf ihre Zukunft schenkt und ihnen den Mut gibt, sich trotz aller Unsicherheit auf seine Wege einzulassen.
  • Beten Sie für die Zukunft der Kirche in Gaza – dass es auch weiterhin Menschen gibt, die Gottes Liebe in Jesus Christus mit Wort und Tat bezeugen.

     

     

Vielen Dank für Ihr Gebet

Unser Gebet macht einen Unterschied – wie viel es unseren verfolgten Geschwistern bedeutet, lesen Sie hier

Weitere Themen

Pressemeldungen
In Kirchen in Gaza werden Lebensmittel, Trinkwasser und an Kinder auch Spielsachen verteilt

Hunderte Christen sind aus Gaza geflohen, andere finden Zuflucht in lokalen Kirchen. Dort leisten Christen den leidenden Menschen Nothilfe und Seelsorge.

Eine Mitarbeiterin von Open Doors betet für eine verfolgte Christin

Gebet ist das Erste, um das verfolgte Christen bitten – besonders wenn wir beten, spüren sie unsere Liebe und Unterstützung. Lassen Sie uns auf diese Bitte antworten!

Eine spanische Bibel wird überreicht

Durch Ihre Unterstützung kann Open Doors verfolgten Christen mit Projekten konkret helfen. Hier finden Sie Informationen zu Spenden und deren Verwendung.