Persönliche Berichte

China: Glaubensfreiheit – nicht für alle Christen

Wo Minderheiten ihren Glauben im Verborgenen leben

(Open Doors) – Zehn Jahre war es nun her, dass Tursun* zum ersten Mal das Evangelium gehört hatte. Er hatte begonnen in der Bibel zu lesen, doch Jesus nachzufolgen erschien ihm zu schwer. Und nun saßen ihm plötzlich zwei Christen gegenüber. Gott klopfte an seine Tür, wie vor zehn Jahren. Damals hatte Jesus in drei Träumen direkt mit ihm gesprochen. Doch Tursun fürchtete sich, den Islam zu verlassen. Unser Mitarbeiter Jun* hat ihn getroffen: "Ich hoffe, dass viele für Tursun beten, damit er Freiheit in Christus erfährt."Uigurischer Mann aus China

Etwa 25 Millionen Muslime leben gegenwärtig in China. Hinzu kommen tausende ehemaliger Muslime, die heute Christen sind, ihren Glauben aber meist im Verborgenen leben. Während die Zentralregierung den Christen unter den Han Chinesen weitgehend Freiheit in Glaubensangelegenheiten zugesteht, gilt dies nicht für Christen muslimischer Herkunft. Sie erfahren Bedrängnis von Seiten der Behörden und Anfeindungen durch ihre Familien. Alle stehen sie vor der drängenden Frage, auf die doch jeder eine eigene Antwort finden muss: "Soll ich über meinen neuen Glauben sprechen?"

Keiner darf davon erfahren

Ruby* kam durch Missionare zum Glauben an Jesus. Ihre Familie gehört zu einer ethnischen Gruppe moderater Muslime. Und dennoch muss sie vorsichtig sein: "Der Islam und seine Traditionen bestimmen unser Leben. Frauen gelten nicht viel. Sie sollen gehorsam sein. Mein Vater war sehr dagegen, dass ich Christin geworden bin. Keiner im Dorf sollte davon erfahren." Christen mit muslimischem Hintergrund droht die Ausgrenzung aus der Gemeinschaft: So verweigern lokale muslimische Leiter ihren Familien häufig die Durchführung von Begräbnissen oder Hochzeiten, was einer gesellschaftlichen Ächtung gleichkommt.

Ruby ist froh, dass ihr Ehemann einige Jahre nach ihr nun auch zu Jesus gefunden hat. "Er hat mehr Widerstand von seiner Familie erlebt als ich." Beide arbeiten für die Regierung. Würde ihr Arbeitgeber von ihrer Hinwendung zum christlichen Glauben erfahren, würden sie ihren Arbeitsplatz verlieren. "Ich fühle mich geistlich schwach. Leider können wir uns mit anderen Christen nur heimlich treffen. Die Nachbarn dürfen keinen Lärm hören, sonst kommt die Polizei." Als sie hört, dass Christen aus aller Welt für sie beten, strahlen ihre Augen.

*Namen von Personen aus Sicherheitsgründen geändert

DANKE, dass Sie sich an die Seite der Christen in China stellen.

  • Danken Sie Gott für die treuen Mitarbeiter unter den Christen muslimischer Herkunft.
  • Bitte beten Sie für Tursun, dass er Mut findet, Jesus nachzufolgen.
  • Beten Sie für Ruby und ihre Familie, dass sie Gelegenheiten erkennen, wo sie anderen Menschen das Evangelium weitergeben können.