Drohungen und Verhaftungen

Symbolbild
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Dort, wo der Glaube an Jesus Christus angenommen und weitergegeben wird, kommt es immer auch zu Widerstand und Verfolgung. Der Hunger nach Jesus ist in vielen islamischen Ländern stärker als je zuvor. Aber ihm zu folgen, kostet unsere Geschwister dort einen hohen Preis. Immer wieder werden Pastoren und Kirchen bedroht – sowohl von extremistischen Gruppierungen, als auch von Behörden. Die Verfolger zielen insbesondere auf christliche Leiter. Eine Verhaftung des Pastors verunsichert die ganze Gemeinde und soll so dazu führen, dass Christen ihre Treffen einstellen.

Im November 2011 sprach der Geheimdienstminister Heydar Moslehi im Iran wieder eine öffentliche Warnung vor der Gefahr durch christliche Gruppierungen aus. Von Januar bis Mai 2012 kam es wiederholt zu Verhaftungen von ehemaligen Muslimen zu Hause, bei der Arbeit oder bei Gottesdiensten.

Pastoren und geistliche Leiter werden noch stärker beobachtet und oft unter falschen Anschuldigungen verhaftet. So wurde auch Medhi Forootan von der Drogenpolizei verhaftet und vor laufender Kamera gezwungen den Grund seiner Verhaftung zu nennen. Unter Androhung von Gewalt fragte man ihn, ob er bereit sei, zum Islam zurückzukehren. Der Evangelist verneinte. Daraufhin wurde er ins Teheraner Evin-Gefängnis gebracht. Es folgten wochenlange Einzelhaft und Verhöre, bei denen er bezichtigt wurde, ein Spion, ein Freund Israels und damit eine Gefahr für die nationale Sicherheit zu sein. Sie hatten ihn offensichtlich schon monatelang beobachtet, denn die Beamten wussten alles über seine evangelistischen Aktivitäten und Reisen.

Nach 105 Tagen wurde Forootan unerwartet auf Kaution freigelassen. Er fürchtete sich sehr und wagte nicht, sich mit Christen zu treffen oder von seinen Erfahrungen im Gefängnis zu sprechen. Schließlich entschied er sich, in die Türkei zu fliehen – ohne Pass. Zusammen mit einer großen Gruppe Afghanen machte er sich auf den achtstündigen Fußmarsch durch die Berge und schaffte die Flucht. Doch mit Mehdi Forootan hat ein weiterer christlicher Leiter den Iran verlassen, wo reife christliche Persönlichkeiten als Vorbilder und Leiter dringend benötigt werden.

Diese Einschüchterungen und Verhaftungen von Pastoren und anderen christlichen Leitern geschieht regelmäßig und verunsichert die christliche Gemeinde in vielen Ländern der islamischen Welt.

Eine der Gemeinden in Syrien, die in Zusammenarbeit mit Open Doors Nothilfepakete an Flüchtlinge verteilte, bat uns vor einigen Jahren dringend um Gebetsunterstützung. Der Gemeinde gegenüber wurde die Drohung ausgesprochen, dass sie attackiert werden würde, wenn sie nicht umgehend ihre „missionarische Tätigkeit“ einstelle. Da die Christen Nothilfepakete auch an Muslime ausgeben, kommt es zu Gesprächen über den christlichen Glauben.

Den Muslimen wird mit der materiellen Unterstützung auch ein Neues Testament angeboten – sie können dies auch ablehnen. Die meisten Muslime sind jedoch interessiert am Glauben der Christen und manche bitten sogar aus eigenem Antrieb um ein Neues Testament. Extremistischen Gruppierungen ist dies aufgefallen, woraufhin sie die Warnung an die Gemeinde gerichtet haben.

Dieser Fall ist nur ein Beispiel für immer wieder ausgesprochene Drohungen an Kirchen und christliche Gemeinden, ihren Dienst einzustellen.

Gebetsanliegen

  • Bitte beten Sie für Standhaftigkeit und Weisheit für unsere Geschwister, mit diesen Drohungen und der tatsächlichen Gefahr, die von ihnen ausgeht, umzugehen.
  • Bitte beten Sie um Schutz vor den Aktivitäten des Geheimdienstes und um Gottes Kraft, Trost und Frieden für alle Christen, die Verhaftungen oder Einschüchterungen erleben oder erlebt haben.
  • Bitte beten Sie dafür, dass die Christen ihren Mut zum Zeugnisgeben nicht verlieren und dass Gott seiner Gemeinde reife christliche Leiter schenkt.
  • Beten Sie insbesondere für die Pastoren und geistlichen Leiter.

 

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