Berichte von unseren Projekten in Syrien

Nicht auf sich allein gestellt

21.11.2019 – „Rober und ich verlobten uns 2011. Im gleichen Jahr heirateten wir. 2012 wurde Abraham geboren. 2013 wurde mein Mann entführt“, berichtet Jina George Basmaji knapp. Seit ihr Ehemann von Islamisten entführt wurde, muss sich die heute 32-Jährige allein um ihren Sohn Abraham kümmern.
 

Jina und Abraham
Trotz ihrer schweren Lage schöpfen Jina und Abraham Hoffnung aus Jesus


Zusammen mit einem anderen Christen namens Elie wurde Rober am 15. Mai 2013 von islamischen Extremisten entführt. Monatelang erfuhr Jina nichts von ihrem Mann. Dann erhielten die Verwandten Elies einen Telefonanruf von den Kidnappern. Sie bezahlten das geforderte Lösegeld und Elie wurde freigelassen. Eine Tante von Rober konnte sich mit Elie treffen. Er berichtete von Folterungen und meinte, Rober werde nicht überleben. Man habe ihn zwingen wollen, den Islam anzunehmen, doch Rober habe sich standhaft geweigert. Ob Elie selbst auch zur Konversion gezwungen wurde, sagte er nicht. Jina weiß nur, dass Elie inzwischen in Schweden ist; von ihrem Mann hat sie nichts mehr gehört. An dieser Stelle ihres Berichtes bricht Jina in Tränen aus.

„Jeden Tag bete ich: ‚Herr, bitte bring ihn zurück.‘“

Zu dem Schmerz, ihren Ehemann auf solche Weise zu verlieren, und zu der Ungewissheit, ob er überhaupt noch lebt, kommt die Notwendigkeit, allein für ihren kleinen Sohn zu sorgen.

Unterstützung von der Gemeinde in Aleppo

Jina fand Hilfe bei der Alliance Church in Aleppo, einem der von Open Doors unterstützten Hoffnungszentren in Syrien – Gemeinden, die durch vielfältige Angebote wie Überlebenshilfe, Traumabegleitung, Kinderprogramme und vielem mehr zu Hoffnungsträgern für die Menschen in Syrien werden. Teil des Zentrums ist das Shepherd Center, in dem Lebensmittel an die Allerbedürftigsten verteilt werden – wie Jina und Abraham. Leider ist der Bedarf viel größer als die Mittel. Barkev, einer der Mitarbeiter, kämpft mit seinen Gefühlen, als er sagt: „Früher haben wir mehr als 2.200 Familien monatlich geholfen, doch wegen rückläufiger Finanzen können wir nur noch 850 Familien versorgen. Jeden Tag müssen wir Menschen abweisen, die an unsere Tür klopfen. Es fällt so schwer, nein zu sagen.“

Hoffnung in der Hoffnungslosigkeit

Jina hilft die Unterstützung durch das Hoffnungszentrum der Alliance Church, nicht aufzugeben.

„Wenn ich morgens aufwache, danke ich Jesus, dass er mir einen wunderbaren neuen Tag schenkt. Dann lese ich ein wenig in der Bibel. Oft fragt mich mein Sohn, was ich lese, und bittet mich, ihm vorzulesen.“

Als sein Vater entführt wurde, war Abraham anderthalb Jahre alt. Er verstummte völlig, und erst nach dreijähriger psychologischer Begleitung fing er an zu sprechen. Jina ist sehr glücklich darüber, wie gerne er am Kinderprogramm der Gemeinde teilnimmt. „Er fragt mich oft: ‚Wann ist Freitag?‘, der Tag der Sonntagsschule. Wenn ich ihn frage, warum, sagt er: ‚Ich will mehr über Jesus lernen.‘“

Beten wir für Jina und ihren Sohn Abraham – und dafür, dass Rober schnell freikommt.

 

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