Persönliche Berichte

Ägypten: „Jesus hat mein Denken verändert“

Wie Verfolgung einen Jungen näher zu Jesus bringt

(Open Doors, Kelkheim) – Nader, ein 12-jähriger Christ aus Oberägypten, lebt mit seiner Familie in einem kleinen Dorf in einer überwiegend muslimischen Gegend. Schon früh erlebte er, was es heißt, wegen seines christlichen Glaubens bedrängt zu werden – bis eines Tages die Situation in der Schule eskalierte. Doch gerade in der Not wurde Naders Glaube gestärkt.

Ein Mann sitzt mit gefalteten Händen auf einem Stuhl
Nader wendet sich in seiner Bedrängnis im Gebet an Jesus (Symbolbild)

Konversion als Ausweg?

Nader kommt aus ärmlichen Verhältnissen; sein Vater ist blind und ohne die Unterstützung ihrer Kirche würde die Familie nicht über die Runden kommen. In der Schule ist Nader einer der wenigen Christen – Spott und Ausgrenzung durch seine muslimischen Mitschüler gehören zu seinem Alltag.

Die Lage eskalierte, als ihm eines Tages vier Mitschüler ein Exemplar des Koran in die Hand drückten und ihn aufforderten, er solle laut daraus vorlesen. Sie wollten Nader zwingen, den Islam anzunehmen. „Ihr Christen glaubt doch an drei Götter. Eure Schriften liegen falsch“, höhnten sie. Nader wusste nicht, wie er reagieren sollte. Wenn er ehrlich war, hatte auch er Fragen an seinen Glauben und sein Christsein. Und er wollte nichts lieber als dazugehören. Sollte er jetzt also konvertieren? Sein innerer Zwiespalt wurde noch größer, als ihm seine Klassenkameraden Geld anboten, würde er zum Islam konvertieren.

Noch am selben Tag sprach Nader mit dem Leiter seiner kirchlichen Jugendgruppe über die Situation in der Schule. Dieser ermutigte ihn, auf Gottes Versorgung zu vertrauen und standhaft zu bleiben – ein Glaubensschritt, den Nader schon am nächsten Tag gehen musste.

Mut zur Wahrheit

Nach Schulschluss lauerten ihm die Mitschüler auf. „Sie drohten, mich zu verprügeln, wenn ich nicht konvertieren würde. Ich weigerte mich – also schlugen sie auf mich ein. Niemand half mir. Als sie von mir abließen, blutete ich aus dem Mund und hatte am ganzen Körper Blutergüsse. Weinend bin ich dann nach Hause gelaufen.“

Naders Eltern waren voller Sorge, aber sie hatten Angst, etwas zu unternehmen. „Wir sind arm, mein Vater ist blind, und wir sind Christen“, erklärt Nader und beschreibt damit die Realität in Ägypten: Christen gelten als Bürger zweiter Klasse; Unrecht ihnen gegenüber wird von den zuständigen Verantwortungsträgern oft ignoriert. Oft zeigt sich das schon in der Schule, wo christliche Schüler diskriminiert und schikaniert, schlechter benotet oder gemobbt werden – ohne, dass jemand etwas dagegen unternehmen würde.

Nader hatte also wenig Hoffnung, dass er gehört werden würde. Dennoch wagte er es, dem Schulleiter den Vorfall zu melden. „Zu meiner Überraschung glaubte er mir. Er sah meine Verletzungen und bestrafte meine Klassenkameraden.“ Aber die Situation entspannte sich damit für Nader nicht. Im Gegenteil: „Meine Mitschüler wurden nur noch wütender. Sie beleidigten mich schlimmer als vorher, und hetzten andere gegen mich auf. Ich war wieder allein und ohne jede Hilfe.“

Näher zu Jesus

Naders Lage hat sich seither äußerlich nicht gebessert – aber innerlich hat sich etwas für ihn verändert. Er begann, seine Situation im Gebet vor Jesus zu bringen. In seiner Jugendgruppe lernte er, was die Bibel über Verfolgung sagt. „Jesus hat mein Denken verändert“, sagt er. „Ich weiß jetzt, wie ich mit Liebe und Wahrheit auf Verfolgung reagieren kann.“ So hat Nader erlebt, wie ihn die Bedrängnis näher zu Jesus gebracht und seinen Glauben gestärkt hat.

Bitte beten Sie für christliche Kinder in Ägypten:

  • Danken Sie Jesus, dass er Nader durch die Verfolgung näher zu sich gezogen hat, und beten Sie um weitere Glaubensstärke.
  • Beten Sie für Naders Mitschüler, dass diese aufgrund von Naders Verhalten anfangen, nach Jesus zu fragen.
  • Beten Sie um Schutz, Trost und Freude für christliche Kinder, die von Mitschülern und Lehrern schikaniert werden.
  • Beten Sie um Zugang zu Bildung und für berufliche Perspektiven für christliche Kinder.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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