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Burkina Faso: Gewalt gegen Christen eskaliert

Drei tödliche Anschläge im Februar verstärken die Unruhe unter den Christen im Land

(Open Doors, Kelkheim) – Im westafrikanischen Burkina Faso ist es im Februar zu einer Reihe tödlicher Angriffe auf Kirchen und Geistliche sowie ihre Angehörigen gekommen. Alle Übergriffe fanden im Osten des Landes statt und bedeuten eine weitere Eskalation der seit Monaten zunehmenden Gewalt im Land.

Die getöteten Pastor Omar Tindano (links) und Lankoandé Babilibilé (rechts) aus Sebba
Pastor Omar Tindano (links) und Lankoandé Babilibilé aus Sebba, die getötet wurden

Christen fühlen sich schutzlos und befürchten weitere Angriffe

Am Sonntag, den 9. Februar, verübten unbekannte Bewaffnete während des Gottesdienstes einen Angriff auf eine evangelische Kirche in Nagnounbougou, 18 km von der Stadt Matiacoali entfernt. Sicherheitskräfte und Einheimische berichteten gegenüber Radio Oméga von dem Vorfall. Bislang gibt es keine offiziellen Berichte oder Reaktionen. Wie Open Doors durch lokale Kontakte erfuhr, wurden bei dem Vorfall mindestens zwei Christen getötet, als sie versuchten zu fliehen.

In der Nacht vom 10. auf den 11. Februar erschossen nicht identifizierte Angreifer den Diakon der evangelischen SIM-Kirche in der Provinzhauptstadt Sebba, Lankoandé Babilibilé. Sein Fahrzeug wurde später benutzt, um den Pastor der Kirche, Omar Tindano, zusammen mit zwei seiner Töchter, seinem Sohn und zwei Neffen zu entführen. Die beiden Töchter wurden unverletzt freigelassen und kehrten am 13. Februar gegen 6 Uhr morgens zurück. Am selben Abend wurde bekannt, dass Omar zusammen mit seinem Sohn und seinen beiden Neffen hingerichtet worden war

Lankoandé Babilibilé hatte bei der Gründung der ersten Kirchen in der Region Sebba geholfen und war für diese Aufgabe in die Gegend gezogen, wo er nun starb. Über seine Familie liegen Open Doors bisher keine Informationen vor. Omar Tindano war 1986 zum christlichen Glauben konvertiert und fungierte zuletzt als Präsident der evangelischen SIM-Kirche in der Region Sebba.

„Die Christen in diesen Gebieten brauchen dringend Gebet und Unterstützung. Sie sind traumatisiert und wissen nicht, wie sie mit all dieser Gewalt umgehen sollen. Sogar enge Freunde und Mitglieder der SIM-Kirche zögern, Einzelheiten mit Reportern zu teilen, da sie weitere Angriffe befürchten“, kommentierte ein Open Doors-Experte für die Region die derzeitige Lage vor Ort.

Dorfbewohner nach tödlichem Angriff auf der Flucht

Ein weiterer Anschlag ereignete sich nach einer Meldung von Radio France International (RFI) am 16. Februar. Danach drangen Angreifer während des Gottesdienstes in die Ortschaft Pansi ein. Sie erschossen 20 Menschen und verletzten mindestens 15 weitere. Lokale Kontaktpersonen informierten Open Doors, dass außerdem der Pastor entführt und die Kirche in Brand gesetzt wurde. Die Einwohner von Pansi sind nach Sebba geflüchtet, wo auch die Verletzten hingebracht wurden.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2020 steht Burkina Faso an 28. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Quellen: Radio Oméga, RFI, Open Doors

Bitte beten Sie für die Christen in Burkina Faso:

  • Beten Sie um körperliche und seelische Heilung für die Überlebenden der Angriffe, besonders für die Angehörigen der Ermordeten.
  • Bitte beten Sie, dass Jesus der Gewalt ein Ende setzt.
  • Beten Sie für die betroffenen Dörfer und Kirchen, dass nicht die Angst das Handeln der Menschen bestimmt, sondern sie im Glauben gestärkt werden und Gottes Leitung erleben.
  • Beten Sie für die Angreifer, dass sie Jesus Christus begegnen und er sie von ihrem Hass befreit.

 

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