Für den Gemeindebrief

Eritrea: Verhaftungswelle seit Januar

In solchen Containern werden auch Christen gefangen gehalten(Open Doors) – Die Verfolgung von Christen im ostafrikanischen Eritrea hat seit Jahresbeginn dramatisch zugenommen. Derzeit sind etwa 100 Pastoren unter zumeist sehr harten Bedingungen in Haft. Ein einheimischer Leiter beklagt, die Verfolgung sei schärfer als jemals zuvor. Informationen von Open Doors zufolge werden mindestens 1.200 Christen in Containern, Erdlöchern, Militärcamps und anderen Orten gefangen gehalten. Einheimische Christen nennen eine deutlich höhere Anzahl.


Einschränkungen und Verfolgung für alle Kirchen

Besonders hart verfolgt werden nicht-registrierte Gemeinden, die sich oft nur illegal als Hauskirchen in Privaträumen versammeln können. Entweder wurde ihnen die Registrierung verweigert, oder sie haben sich bewusst nicht registrieren lassen. Aber auch Christen aus offiziell anerkannten Konfessionen wie der Orthodoxen, Lutherischen und Katholischen Kirche erfahren zunehmend Verfolgung. Der Patriarch der Orthodoxen Kirche Abune Antonios steht seit 2006 unter Hausarrest, Pfarrer wurden verhaftet, missionarische und soziale Dienste mussten eingestellt werden. Die Christen im Land sind zutiefst betrübt, dass sie von der Regierung als Agenten ausländischer Kräfte gesehen werden, die den Frieden und die Einheit des Landes gefährden. Sie beten dafür, in Gesprächen mit der Regierung ihre Absichten und Pläne darlegen zu können. Manche Pastoren verlassen aber auch das Land und darunter leidet die Ausbildung von Geistlichen. Die beständige Furcht vor Verhaftung sorgt für zusätzlichen Druck.

Heimliches Treffen eritreischer ChristenMärtyrer ihres Glaubens

Die Zeugnisse vom Leiden und Sterben zahlreicher Christen aufgrund von Folter und sehr harten Haftbedingungen sind herzzerreißend. Im Mai wurden 37 christliche StudentInnen in Adi Kihe sowie fünf Mitglieder der Living God Gemeinde in Asmara verhaftet. Open Doors sind 191 Christen namentlich bekannt, die allein in diesem Jahr in Haft genommen wurden. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 105 Christen.

Bitte beten Sie für die Christen in Eritrea, besonders für die Gefangenen. Beten Sie bitte auch für die Einheit unter den Gemeinden.