Persönliche Berichte

Indien: Pastor auf offener Straße erschossen

Neuer Präsident gibt wenig Hoffnung auf Besserung der Situation für Christen

(Open Doors, Kelkheim) – Der indische Pastor Sultan Masih wurde am 15. Juli in Ludhiana im Nordwesten von Indien direkt vor seiner Gemeinde ermordet. Zwei Angreifer auf einem Motorrad erschossen den 47-Jährigen aus kurzer Distanz. Er hatte den Gottesdienst für den 16. Juli vorbereitet und verließ gegen 20:30 Uhr die „Temple of God Church“, in der er seit 20 Jahren diente. Nachdem er noch mit einigen Menschen geredet hatte, fuhren die Angreifer auf ihn zu. In einem Überwachungsvideo ist zu sehen, wie sie aus nächster Nähe mehrfach auf den Pastor schießen und er getroffen zusammenbricht. Die Christen der Region stehen unter Schock und benötigen dringend unsere Unterstützung im Gebet.
 

Indien
Bild: Sultan Masih mit seiner Frau Sarabjit

Christen fürchten um Sicherheit in Punjab

Am Tag nach dem Attentat blockierten hunderte Christen die Straßen der Millionenstadt und forderten die Polizei auf, die Täter zu fassen. Eigentlich ist Punjab als sichere Heimat für Christen in Indien bekannt, doch die Christen beginnen, sich unsicher zu fühlen. Laut Pastor Paul Tamizharasan gab es zuvor keine Drohungen gegen Christen in dem Bundesstaat. „Pastor Sultan war mein Nachbar und mein Freund. Wir sind alle darüber schockiert, wie das hier geschehen konnte.“ Am 17. Juli wurde Masih beigesetzt. Er hatte in der Gemeinde auch eine Schule für Menschen mit geringer Bildung betrieben. Die Christen der Region glauben, dass dies sowie die Verkündigung des Evangeliums der Anlass für seine Ermordung waren.

Sultan Masih hinterlässt seine Frau Sarabjit und seine beiden Söhne Elisha (26) und Hanok (18). Laut Berichten hat die Polizei der Familie inzwischen Unterstützung durch die Behörden zugesichert.
 

Indien
Bild: Sultan Masih wurde vor seiner Kirche getötet, wo er 20 Jahre als Pastor tätig war

Neuer Präsident Ram Nath Kavind ebenfalls Hindu-Nationalist

Die Situation der Christen in Indien hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Daran wird sich auch unter dem neuen Präsidenten Ram Nath Kavind kaum etwas ändern. Der 71-Jährige ist nun seit Mitte Juli im Amt. Es ist ungewöhnlich, dass mit ihm ein kastenloser Dalit (ein „Unberührbarer“) an der nominellen Spitze des Staates steht. Ein Fürsprecher der Minderheiten ist Kavind jedoch nicht. Er gehört der hindu-nationalistischen Partei BJP von Premierminister Modi an und betonte bereits in der Vergangenheit, dass Christen und Muslime nicht zu Indien gehörten. Er dürfte den Druck auf die christliche Minderheit eher verstärken, auch wenn er als Präsident ähnlich wie der Präsident in Deutschland eine eher repräsentative Funktion hat.

Indien belegt derzeit Rang 15 auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors, der Rangliste der Länder, in denen Christen am härtesten verfolgt werden.

Danke, dass Sie sich an die Seite der Christen in Indien stellen!

  • Beten Sie bitte für die Familie und die Gemeinde von dem ermordeten Pastor Sultan Masih.
  • Beten Sie um Schutz und inneren Frieden für die Christen in Punjab, die nach dem Attentat in Angst leben.
  • Beten Sie bitte dafür, dass das Evangelium viele Menschen in Indien erreicht und die Gemeinde Jesu wächst.

Vielen Dank für Ihr Gebet

Unser Gebet macht einen Unterschied – wie viel es unseren verfolgten Geschwistern bedeutet, lesen Sie hier

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Weltverfolgungsindex 2024: Platz 11. Im Länderprofil lesen Sie, warum und auf welche Weise Christen in Indien verfolgt werden und wie sich das konkret in ihrem Leben äußert.

Eine Frau mit Moderationskarten in der Hand. Im Hintergrund sitzt ein Mann an einem Klavier

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