Für den Gemeindebrief

Irak: Hoffnung in Sicht

(Open Doors, Kelkheim) – Hunderte Christen aus dem Irak machten sich in den letzten Wochen von Erbil aus auf den Weg zurück in ihre Heimat in der Ninive-Ebene. Einige steuern Karakosch an, wo wir ihnen und Pastor George begegnen. Vor drei Jahren lebten dort noch etwa 50.000 Christen. Wir treffen Najib, der Schubkarren voll Sand und Steine aus seinem Haus schafft, Überreste eines Tunnels, wie sie der IS überall gegraben hat. Mitten in einem der Zimmer zeigt uns Najib ein drei Meter tiefes und ebenso langes Loch. An der Wand sind Schriftzüge zu sehen, darunter ein Schwert gezeichnet: „Für alle, die den Islamischen Staat ablehnen, bleibt nur das Schwert.“

Strukturierter Wiederaufbau – keine Familie ist isoliert

In vielen Häusern streichen Männer die Wände neu. Allein in Karakosch unterstützt Open Doors derzeit 73 Familien dabei, ihre Häuser wiederaufzubauen. „Wir haben die Stadt in zehn Bezirke eingeteilt, die mit Buchstaben gekennzeichnet sind, dann folgt eine Nummer für jedes Haus. Wir werden einen Bezirk nach dem anderen aufbauen, damit keine Familie isoliert ist“, erklärt der Pastor. Die Brüder Ghadeer, Tariq und Dani leben mit ihrer Familie im Haus D257. „Eigentlich wollten wir warten, bis alles sicher ist“, sagt Tariq. Doch dann begannen sie trotz ihrer Furcht mit dem Wiederaufbau.

 

Irak
Bild: Ghadeer, Tariq und Dani vor dem Haus ihrer Familie nach der Befreiung ihrer Heimatstadt

Die Häuser sind unterschiedlich stark beschädigt, viele unbewohnbar. Und doch haben inzwischen mehr als 20 kleine Läden eröffnet. Als wir einen betreten, kommen sofort die anderen Ladenbesitzer und einer sagt: „Ich weiß, dass die Lage noch unsicher ist, aber ich wollte mein Leben wieder in die Hand nehmen – hier!“ Er klingt sehr zuversichtlich: „Ich bin sicher, 80 % wollen wieder in Karakosch leben und werden zurückkehren. Und wenn das die anderen sehen, werden sie auch kommen.“

In der Hoffnung bestärken

Pastor George beschreibt die Veränderung im Leben der Christen: „Ihr helft durch eure Partnerorganisationen, dass Wohn- und Geschäftshäuser wiederaufgebaut werden. Dadurch gebt ihr vielen Familien neue Hoffnung.“ Ja – wir haben viel Hoffnung gesehen: Hoffnung in den Augen der Menschen sowie durch die neu eröffneten Läden. Und Hoffnung in den Augen von Pastor George, der die Widerstandsfähigkeit seiner Leute erkennt und … eine Zukunft für seine Stadt.

Bitte stärken Sie die Herzen, Hände und Füße unserer Brüder und Schwestern durch Ihre Gebete. Jesus wird weiter seine Gemeinde im Irak bauen.

 

Die PDF-Version dieser Nachrichten für den Gemeindebrief finden Sie hier.

Das Foto in höherer Auflösung finden Sie hier.