Persönliche Berichte

Laos: Christin bei Unfall getötet, Beerdigung verweigert

Angehörige verstorbener Christen immer wieder mit schmerzhafter Ablehnung konfrontiert

(Open Doors, Kelkheim) – Als Som Nai* eine Straße entlangfuhr, stieß ein Lastwagen mit ihrem Fahrzeug zusammen. Sie hatte keine Überlebenschance. Zusätzlich zu ihrem unerwarteten Tod erlebte Som Nais Familie an diesem Tag noch weitere Enttäuschungen, die vielen Christen in Laos nur allzu vertraut sind. Wir können ihnen durch unser Gebet neuen Mut machen.

Eine Familie (unkenntlich gemacht) sitzt auf dem boden einer Hütte
Som Nais Familie trauert um die Verstorbene (die Gesichter dürfen leider nicht gezeigt werden)

Immer höhere Geldforderungen

Sobald die Nachricht von Som Nais Unfall ihre Verwandten erreicht hatte, eilten sie zum Ort des Geschehens. Sie verständigten sofort die Polizei, doch die Beamten sagten, sie könnten nichts unternehmen. Die nächste Schwierigkeit war, eine Grabstätte für die Verstorbene zu finden. In Som Nais Dorf verbieten es die herrschenden Sitten, Dorfbewohner, die außerhalb des Dorfes durch einen Unfall oder auf andere Weise gestorben sind, in die Gemeinschaft zurückzubringen.

Als Som Nais Verwandte dennoch versuchten, ihren Leichnam für eine Beerdigungsfeier und das Begräbnis in den Ort zu bringen, verweigerte ihnen der Dorfälteste den Zutritt. Erst nach langer Diskussion durfte die Familie gegen Zahlung einer Geldstrafe das Dorf betreten. Als Som Nais Eltern dem Dorfvorsteher den Betrag übergeben wollten, stellte sich jedoch heraus, dass sie erheblich mehr bezahlen sollten als in solchen Fällen üblich. Der Grund hierfür war, dass es sich um den Leichnam einer Christin handelte.

Christus verleugnen, sonst wird das Haus abgerissen

Da die Eltern den geforderten Betrag nicht aufbringen konnten, erklärte sich ein Gemeindemitglied bereit, ihnen das fehlende Geld zu leihen. Doch der Dorfälteste weigerte sich erneut, die Zahlung anzunehmen – mit der Begründung, der Betrag sei immer noch nicht hoch genug. Schweren Herzens begruben Som Nais Eltern sie daraufhin auf dem Grundstück eines Verwandten, der ebenfalls Christ ist und außerhalb des Dorfes lebt.

Kaum war die Trauergemeinschaft ins Dorf zurückgekehrt, wurde sie mit neuen Forderungen konfrontiert. Die örtlichen Behörden verlangten von Som Nais Eltern, ihrem christlichen Glauben abzuschwören; sollten sie sich weigern diese Aufforderung zu befolgen, so werde man ihr Haus abreißen und ihnen ihr Recht, im Dorf zu leben, entziehen.

Wie Mui*, einer der lokalen Partner von Open Doors, erklärt, gehören Beerdigungen zu den schwierigsten Herausforderungen für Christen in Laos. „In einigen Stämmen ist es immer noch schwierig für sie: Wenn ihre Verwandten außerhalb des Dorfes gestorben sind, müssen sie den Leichnam ihres Verwandten außerhalb des Dorfes begraben – sie haben keine andere Wahl [anders als andere Dorfbewohner, die sich eine Ausnahmeregelung „erkaufen“ können]. Auch hier werden Christen anders behandelt und schikaniert, selbst wenn sie gestorben sind. Lasst uns für neue Gläubige beten, damit sie mehr Kraft in Christus haben.“

Bitte beten Sie für Som Nais Familie und die Christen in Laos!

  • Beten Sie um Trost und neuen Glaubensmut für Som Nais Familie.
  • Beten Sie für alle Christen, die ähnliche Herausforderungen zu bewältigen haben: dass Jesus ihnen seine Nähe zeigt und ihnen hilft, mit der Ablehnung und der Trauer umzugehen.
  • Beten Sie, dass die Christen in ihrem Glauben nicht schwach werden und „menschlich“ reagieren, sondern das Böse mit Gutem überwinden können.
  • Beten Sie um Gottes Wirken an den Herzen der Menschen, die den Christen feindselig gegenübertreten – dass viele von ihnen Jesus begegnen und ihn erkennen.

 

*Name geändert

Vielen Dank für Ihr Gebet

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