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Nigeria: 100 entführte Schüler wieder frei

Belastung für die Familien und das Umfeld der weiterhin Entführten bleibt hoch

(Open Doors, Kelkheim) – Gute Nachrichten aus Nigeria: Am Montag dieser Woche gab die nigerianische Regierung bekannt, dass 100 der am 21. November verschleppten Schüler wieder frei sind. Insgesamt waren bei dem Überfall auf die katholische St. Mary's School in Papiri (Bundesstaat Niger) 303 Schüler sowie 12 Lehrern von Unbekannten entführt worden. Neben der Freude über die Freilassung bleibt die Ungewissheit über das Schicksal der übrigen Entführten.

Schulmädchen auf ihrem Weg zur Schule
Mädchen in Schuluniform auf ihrem täglichen Weg zur Schule

Umstände der Freilassung unklar

Die Schüler wurden nach ihrer Befreiung zum Regierungssitz des Gouverneurs von Niger gebracht und dort der Öffentlichkeit präsentiert. Auch der nigerianische Präsident Bola Tinubu meldete sich zu Wort und zeigte sich erleichtert über die Rückkehr der Kinder. Über die genauen Umstände ihrer Freilassung wurden jedoch keine Informationen veröffentlicht: Ob die Kinder durch den Einsatz der Sicherheitsbehörden befreit oder nach Zahlung eines Lösegelds freigelassen wurden, ist unklar. Berichten zufolge soll der Bischof Bulus Dauwa Yohanna der betroffenen Diözese Kontagora, mit dem nationalen Sicherheitsberater des Präsidenten Nuhu Ribadu zusammengetroffen sein. Hier sei er darüber informiert worden, dass die Schüler in Gruppen freigelassen werden würden.

 

Lichtblick nach einer „traumatischen Woche“

Viele Eltern haben ihre Besorgnis über den Mangel an Informationen seitens der Behörden zum Ausdruck gebracht. Die Entführungen und die anhaltende Unsicherheit im Norden Nigerias sind für die unmittelbar Betroffenen und die christliche Gemeinschaft im Norden des Landes eine enorme Belastung. Yunusa Kabukaya, deren 11-jährige Tochter unter den Entführten ist, klagt: „Niemand hat mich kontaktiert, aber ich möchte unbedingt wissen, ob meine Tochter zu den geretteten Schülern gehört.“ Bereits im Zusammenhang mit der Entführung von Chibok gab es Berichte über schwere gesundheitliche Folgen der emotionalen Belastung. Nun starb ein Vater, dessen drei Töchter unter den Entführten aus der St. Mary's School sind, wenige Tage nach dem Vorfall an einem Herzinfarkt.

„Alle scheinen besorgt zu sein, die Menschen sind wütend, alle sind verstört“, berichtete ein hochrangiger Kirchenleiter gegenüber Partnern von Open Doors. „Innerhalb von sieben Tagen wurden zuerst Kinder aus Kebbi entführt. Dann kam es zu der Entführung und dem bewaffneten Überfall in Kwara und anschließend zur Entführung von Kindern in Niger. Wenn man all das zusammennimmt, wird klar, dass es für Eltern, Führungskräfte und unsere Sicherheitskräfte eine traumatische Woche war.“

Jo Newhouse, Sprecherin von Open Doors für Subsahara Afrika, betont: „Leah Sharibu und viele der Mädchen aus Chibok sind seit Jahren in Gefangenschaft, und ihre Eltern haben keine Nachrichten über den Stand der Bemühungen erhalten, sie nach Hause zu holen. Viele dieser Eltern haben Berichten zufolge aufgrund des Stresses gesundheitliche Probleme entwickelt.“

Entführte Schüler mehrheitlich sehr jung

Von der Schule veröffentlichte Dokumente liefern weitere Details zu den am 21. November entführten Kindern. Die Gruppe umfasst Kindergartenkinder sowie Schüler der Grundschule und der Sekundarstufe, außerdem 12 Lehrer. Breits kurz nach der Entführung war 50 Mädchen die Flucht gelungen. Wie lokale Kontakte von Open Doors berichteten, wurde die vollständige Namensliste der Geretteten noch nicht veröffentlicht. Gleichzeitig ist unklar, ob neben den 100 Kindern auch einige der entführten Lehrkräfte freikommen konnten.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2025 steht Nigeria an 7. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Quellen: Reuters, Open Doors

Bitte beten Sie für die Christen in Nigeria:

  • Danken Sie Jesus für die Freilassung der 100 Schüler.
  • Beten Sie für alle, die sich weiterhin in der Gewalt der Entführer befinden, um Schutz und ihre baldige Freilassung.
  • Beten Sie für Angehörige der Entführten, dass Jesus ihnen seinen Trost und inneren Frieden schenkt.
  • Beten Sie um Weisheit für die Behörden, ihren Teil zur Freilassung der Entführten beizutragen und die richtigen Konsequenzen für eine verbesserte Sicherheit an anderen Orten zu ziehen.
  • Beten Sie für die Entführer, dass Gottes Geist unter ihnen wirkt, sie von ihrer Bosheit überführt werden und ihnen hilft, Jesus zu erkennen.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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