Persönliche Berichte

Nigeria: Hanatus mutiger Neuanfang

Christliche Witwe kehrt nach tragischem Überfall in ihr Heimatdorf zurück

(Open Doors, Kelkheim) – „Ich bin zurückgekehrt, damit auch andere Frauen Mut fassen und das Gleiche tun.“ Vor vier Monaten verlor Hanatu Solomon ihren Mann, als Fulani-Viehhirten mehrere christliche Dörfer angriffen (Open Doors berichtete). Nun versucht sie, in ihrem fast völlig verlassenen und schwer beschädigten Heimatdorf Shaforon eine neue Existenz aufzubauen.
 

Hatanu Solomon und ihre Tochter
Bild: Hatanu Solomon und ihre Tochter (Quelle: World Watch Monitor)

„Der Versuch, Generationen von Christen auszulöschen“

Hanatu, 46, ist eine leitende Mitarbeiterin in der Lutherischen Kirche Christi von Nigeria und gehört zu den wenigen Frauen (und noch weniger Männern), die nach Shaforon im nigerianischen Bundesstaat Adamawa zurückgekehrt sind. In dem Dorf fehlt es an dem Nötigsten: Trinkwasserstellen sind durch Leichen verunreinigt, landwirtschaftliche Geräte sind zerstört. Nahrungsmittel sind knapp, und ohne baldige Hilfe könnte es zu einem Ausbruch der Cholera kommen. Dennoch sagt Hanatu: „Wir können die Häuser unserer Vorfahren nicht einfach aufgeben, weil wir angegriffen wurden – dann hätten unsere Feinde gewonnen.“

Gleichzeitig äußerte die fünffache Mutter Sorge über Bemühungen, Nigeria gewaltsam zu islamisieren. „Ich glaube, diese grausamen Überfälle und Morde an den Männern sind der Versuch, Generationen von Christen auszulöschen.“ Wenn ein Mann keine Nachkommen zeugen könne, werde seine Familie aussterben. „Wann hat das Morden ein Ende? Es sind entweder Boko-Haram-Kämpfer oder Viehhirten, die unsere Leute umbringen, von denen die meisten Christen sind.“

Vater der Waisen und Helfer der Witwen

Doch Hanatus Ehemann Audu starb nicht durch die Hände von Viehhirten. Es waren die Bomben der zur Hilfe gerufenen Militärflugzeuge, die aus bislang ungeklärten Gründen ihre tödliche Fracht auf die Dörfer abwarfen und so auch Audu tödlich verletzten. „Ein guter Mann wurde einfach getötet, ohne dass seine Mörder dafür belangt würden“, klagt Hanatu. Nigerianische Christen drängen darauf, den Fall vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zu bringen.

Doch unabhängig davon, ob es je dazu kommt: Die Hoffnung für Shaforon und seine Bewohner liegt nicht in Den Haag, sondern in dem Glauben von Menschen wie Hanatu Solomon. Sie brauchen unsere Gebete und die Hilfe des allmächtigen Gottes, von dem es heißt: „Ein Vater der Waisen und ein Helfer der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung“ (Psalm 68,6).

Bitte beten Sie für die Christen in Nigeria:

  • Danken Sie für Hanatu, ihren starken Glauben und ihren Mut, wieder in ihr Heimatdorf zurückzukehren.
  • Beten Sie für die zahlreichen Witwen und Waisen, die durch Angriffe der Fulani und durch Boko Haram ihrer Ehemänner und Väter beraubt wurden: dass Jesus sie versorgt, tröstet und all ihren Mangel ausfüllt.
  • Beten Sie für Menschen wie Hanatu, die sich Hass und Vertreibung entgegenstellen: dass Gott sie leitet und sie in ihrem Glaubens- und Überlebenskampf segnet.

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