Persönliche Berichte

Nordkorea: Zahlreiche Christen bei Razzia getötet

Über hundert Familienmitglieder mutmaßlich in Arbeitslager gebracht

(Open Doors, Kelkheim) – Die nachfolgende Kurzmeldung aus Nordkorea beschreibt eine tödliche Razzia von Sicherheitskräften auf einen heimlichen Gottesdienst. Aus diesem Land berichten wir generell äußerst zurückhaltend, um die Christen dort nicht zu gefährden. Aus demselben Grund können wir auch Details wie den genauen Ort oder Zeitpunkt des Geschehens oder auch die genaue Opferzahl nicht nennen. Wir bitten dringend darum, die Christen in Nordkorea weiter im Gebet zu tragen.

Gefängnisaufseherin bewacht ein Gefängnis
Frauengefängnis nahe der chinesischen Grenze bei Dandong (Symbolbild)

Treffen mutmaßlich an Behörden verraten

Aus zuverlässiger Quelle haben wir von einem kürzlichen Polizeieinsatz in einer Region Nordkoreas gegen die dortige Untergrundkirche erfahren. Mehrere Dutzend Christen hatten sich zu einem heimlichen Treffen versammelt. Als ihr gemeinsamer Gottesdienst gerade beginnen sollte, drangen Sicherheitskräfte vor und richteten die Anwesenden an Ort und Stelle hin. Es wird vermutet, dass die Informationen über Ort und Zeitpunkt des Treffens bereits im Vorfeld durchgesickert waren. Demnach war es nur eine Frage der Zeit, wann genau die Einsatzkräfte zugreifen und die Christen festsetzen oder töten würden. Anschließend wurden ihre Familien höchstwahrscheinlich verhaftet und in politische Gefängnisse gebracht – insgesamt über hundert Personen. In einem solchen Straflager werden die Häftlinge wie Tiere behandelt, gefoltert und zu harter Arbeit gezwungen, ohne genug zu essen und ohne die Freiheit, irgendetwas zu tun.

„Kampagne zur Ausrottung“ der Christen – und doch sind sie da

Christen in Nordkorea leben in der ständigen Gefahr, entdeckt zu werden: wenn sie ihrem Glauben gemäß leben, im Verborgenen beten, die Bibel lesen oder zu Gott singen. All das kann zu ihrer Enttarnung führen und dramatische Konsequenzen nach sich ziehen. Denn der Glaube an einen Gott wird als politisches Verbrechen gewertet, da offiziell nur die Anbetung der Herrscherfamilie zulässig ist.

Die US-Kommission für internationale Religionsfreiheit hat in den Jahren 2020-21 mit Überlebenden, Zeugen und sogar ehemaligen Vollzugsbeamten aus Nordkorea gesprochen, die von dort geflohen sind. Dabei ging es um die Situation von Anhängern religiöser Gruppen. Im Bericht der Kommission werden Vorfälle wie willkürliche Verhaftungen und Inhaftierungen, Folter und grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung sowie die allgemeine Verweigerung der Religionsfreiheit detailliert beschrieben. Es ist sogar die Rede von einer „Kampagne zur Ausrottung aller christlichen Anhänger und Institutionen in Nordkorea“, dazu von „Netzwerken von Informanten, die sich bis nach China erstrecken“, von Hinrichtungen und „politischen Gefangenenlagern, die nicht verlassen werden dürfen“.

Die Feststellungen der Kommission bestätigen damit die dramatische Lage der Christen, auf die wir und andere Organisationen seit vielen Jahren in Berichten und im Rahmen des Länderprofils von Nordkorea hinweisen.

Dass trotz jahrzehntelanger, intensiver Verfolgung nach unseren Informationen ca. 400.000 Menschen in Nordkorea Jesus nachfolgen, ist nichts weniger als ein Wunder. Sie sind getragen von einer Hoffnung, die stärker ist als der Tod – und von den Gebeten der weltweiten Gemeinde Jesu.

Bitte beten Sie für die Christen in Nordkorea:

  • Beten Sie für die Familien der Getöteten, dass sie angesichts der schrecklichen Nachrichten und der Bedingungen im Straflager Gottes Trost, innere Heilung und Schutz erleben.
  • Beten Sie um Gottes Leitung und Stärkung für alle Christen, die unentdeckt ihren Glauben leben.
  • Beten Sie, dass Jesus die umfassenden Bemühungen der Regierung vereitelt, die Christen aufzuspüren, angefangen von Befragungen der Schulkinder.
  • Danken Sie Jesus für seine Gemeinde in Nordkorea, für sein Wirken im Verborgenen und für seine Gegenwart selbst in größtem Leid.

Vielen Dank für Ihr Gebet

Unser Gebet macht einen Unterschied – wie viel es unseren verfolgten Geschwistern bedeutet, lesen Sie hier

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