Persönliche Berichte
Tschad

Tschad: „Sie verstehen nicht, dass sie gegen Gott kämpfen“

Brutaler Angriff auf Christen wegen eines Gerüchtes

(Open Doors, Kelkheim) – „Wir sind so dankbar – nicht nur für die Dinge, die ihr uns mitgebracht habt, sondern vor allem dafür, dass ihr diesen geistlichen Kampf mit uns kämpft.“ Die Auswirkungen dieses Kampfes bekam Elisha* am eigenen Leib schmerzhaft zu spüren. Der junge Mann lebt in einem stark von traditionellen afrikanischen Religionen geprägten Gebiet im Süden des Tschad und gehört dort zu einer kleinen christlichen Gemeinde. Die Warnung des Pastors Manoah* vor einem als „Yondo“ bekannten Ritual im vergangenen August sollte schwerwiegende Folgen haben.

Vom Mob verschleppt und ausgepeitscht

Bei Yondo handelt es sich um ein Initiationsritual, das in Elishas Heimatort alle sieben Jahre durchgeführt wird. Die Teilnahme wird von allen Männern ebenso erwartet wie strengste Geheimhaltung – ganz besonders gegenüber Frauen und Kindern. Nach Pastor Manoahs Warnung verbreitete sich im Dorf das Gerücht, er habe zu Frauen und Kindern über Yondo gesprochen. Ein aufgebrachter Mob stürmte daraufhin ein privates Gebetstreffen, verwüstete das Haus und schleppte zwei der Teilnehmer, Elisha* und Daniel*, in den Busch. Dort wurden die Männer vollständig entkleidet und ausgepeitscht. Anschließend wendeten sich die Angreifer gegen das Haus von Pastor Manoah, die Kirche und das Haus eines Wachmannes. Sie töteten alle Tiere, zerstörten die komplette Einrichtung und verjagten Elisha, Daniel und Manoah aus dem Dorf. Viele weitere Christen flohen daraufhin ebenfalls, bis heute sind nicht alle zurückgekehrt.
 

Tschad
Bild: Die Angreifer zerstörten die Kirche von Pastor Manoah

„Dies ist kein menschlicher Kampf“

Die örtlichen Behörden haben bislang nichts zum Schutz der Christen unternommen. Ein Beamter leugnete sogar die Existenz einer Kirche und verlangte von den Christen eine Entschuldigung bei der Dorfgemeinschaft. Open Doors konnte ihnen durch lokale Partner einige Hilfsgüter zukommen lassen und sie ermutigen. Elisha erklärte daraufhin: „Wir bitten euch weiterhin um eure Gebetsunterstützung, denn wir wissen, dass dies kein menschlicher Kampf ist. Selbst wenn sie uns festnehmen und foltern, bleibt es ein geistlicher Kampf, den wir weiterführen und als Kinder Gottes gewinnen werden.“ Pastor Manoah ergänzte: „Wir danken Gott für euch, für die Geschwister, deren Namen wir nicht kennen, aber Gott kennt sie. Wir beten, dass Gott euch schützt, segnet und euren Glauben und eure Liebe wachhält.“

Bitte beten Sie für die Christen in Tschad:

  • Beten Sie um Heilung und neuen Mut für alle, die bei dem Angriff verletzt oder vertrieben wurden oder in anderer Weise Schaden erlitten haben.
  • Danken Sie für den Mut und das klare Bekenntnis von Elisha.
  • Beten Sie, dass die Gemeinde bald wieder einen Ort bekommt, um sich zu Gottesdiensten zu versammeln.
  • Beten Sie, dass viele Menschen im Ort Frieden mit Gott durch Jesus Christus finden.

*Name geändert