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Usbekistan: Von Behörden bis ins Ausland verfolgt

Ehemaligem Hauskirchenpastor drohen Auslieferung und sechs Jahre Haft

 

(Open Doors) – "Wenn das von dir ist, Herr, will ich es annehmen" betet Makset Djabbarbergenov laut Aussage seines Freundes nach seiner Verhaftung am 5. September in Almaty, Kasachstan. Dorthin war der frühere Pastor einer protestantischen Gemeinde in Usbekistan bereits 2007 geflohen, um einer Verhaftung in seinem Heimatland zu entgehen. Die UN stuft ihn als Flüchtling ein. Der oberste Gerichtshof in Kasachstan wird nun darüber entscheiden, ob der 32-jährige Vater von vier - bald fünf - Kindern an die Behörden von Usbekistan ausgeliefert wird.

Abgedrängt in die Illegalität

Seit 1990 regiert Präsident Islam Karimov Usbekistan mit harter Hand. Er lässt sich nicht gerne in die Karten schauen. Menschenrechtsexperten der UN dürfen schon seit 10 Jahren nicht mehr ins Land. Eingriffe in die Privatsphäre gehören zum Alltag. Wer dort seinen Glauben leben möchte, gerät unweigerlich mit den Behörden in Konflikt.

Verfolgung durch die Polizei hat Makset Djabbarbergenov, ehemals Pastor einer Gemeinde in Nukus, der Hauptstadt von Karakalpakstan im nordwestlichen Usbekistan, häufig erlebt. Sein starkes Engagement missfiel den Behörden, deshalb seine Flucht ins Ausland. In 10 Jahren wurde er wegen "illegaler Aktivitäten" sechs Mal vor Gericht zitiert. Nach den Gesetzen Usbekistans deshalb illegal, weil seine Gemeinde nicht registriert ist; so wie keine der protestantischen Kirchen in Karakalpakstan. Usbekistan – auf Platz 7 des Weltverfolgungsindex von Open Doors – hat in den vergangenen 10 Jahren nur einer einzigen Gemeinde die Registrierung ermöglicht. Ohne Registrierung aber sind alle christlichen Aktivitäten illegal. Jeder Verstoß kann mit Geldbußen oder Gefängnisstrafen geahndet werden. Auch registrierte Gemeinden werden streng überwacht. Keine christliche Literatur einführen oder verbreiten, keine evangelistischen Aktionen und nicht unter Kindern arbeiten gehören zu den Auflagen. Immer wieder werden Kirchengebäude durchsucht und Literatur sowie weitere Materialien beschlagnahmt. Im Juni wurde eine 70-jährige Christin zu umgerechnet 900 USD Strafe verurteilt, weil sie zuhause eine Bibel aufbewahrt hatte. 


"Hilf mir, Herr!"

Erst vor kurzem hatten die Behörden in Usbekistan Djabbarbergenovs Schwägerin für zwei Wochen in Gewahrsam genommen und von ihr die Mobiltelefonnummer seiner Frau Aygul erfahren. So konnte die Polizei in Kasachstan Makset und seine Familie orten. Seine Verhaftung erschütterte ihn so sehr, dass er zunächst tagelang nichts essen konnte. Anfangs habe er mit Gott gehadert, vertraute er seinem Freund an, der ihn im Gefängnis besuchte. Nun habe er sich in Gottes Hände gegeben: "Hilf mir Herr, all das zu ertragen", ist sein Gebet zu Gott und ein Aufruf an die Christen in aller Welt, für ihn zu beten.

Wir erinnern an dieser Stelle an Tohar Haydarov, einen hingegebenen Nachfolger Jesu. Er wurde im März 2010 wegen angeblichen Drogenbesitzes zu 10 Jahren Lagerhaft verurteilt.

Bitte beten Sie für Makset Djabbarbergenov und seine Familie. Hier einige Gebetsanliegen für ihn und die Christen in Usbekistan.

 

  • Beten Sie für die geistlichen Leiter und ihre Familien im Land; auch für Einheit im Geist.
  • Beten Sie um Mut und Furchtlosigkeit für die Christen im Land, dass sie am Glauben festhalten und die frohe Botschaft weitergeben.
  • Beten Sie für Tohar Haydarov, dass er Stärke von Gott empfängt und fest bleibt im Glauben. Ihm können Sie auch einige ermutigende Worte oder Bibelverse schicken.