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Verhaftungswelle in „Full Gospel Church“

Die Verhaftungswelle gegen Mitglieder der "Full Gospel Church” in der eritreischen Hauptstadt Asmara dauert an. Nach der Festnahme von zehn Christen Mitte Oktober wurden am 23. Oktober weitere drei Mitglieder der Kirche verhaftet. Die näheren Umstände sind derzeit unbekannt. Wie das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors erfuhr, handelt es sich um Amanuiel Asrese, Musie Rezene und Yosief Admekome. Der 59-jährige Asrese arbeitet für die Eritreische Wasserwirtschaft in der Finanzverwaltung. Er ist verheiratet und hat sechs erwachsene Kinder. Musie Rezene (Alter unbekannt) ist ebenfalls verheiratet und hat zwei Kinder. Yosief Admekome (Alter unbekannt) arbeitet für das Kinderhilfswerk UNICEF in Eritrea. Wo die drei Christen festgehalten werden, ist unbekannt. Open Doors bittet dringend für die Gefangenen und ihre Familien zu beten. Eritrea gehört mit Platz 9 auf dem aktuellen Weltverfolgungsindex des Hilfswerkes zu den zehn schlimmsten Christenverfolgerstaaten. Am 14. Oktober nahmen Sicherheitskräfte bei einer Razzia im Haus eines Pastors drei Mitglieder "Full Gospel Church" in Asmara fest. Pastor Tewelde Hailom steht unter Hausarrest. Sieben weitere Christen der Gemeinde wurden am 16. Oktober ebenfalls ohne offizielle Anklage verhaftet. Zwei der Gefangenen sind in der Polizeistation 7 in Asmara inhaftiert. Der Aufenthaltsort der anderen Christen ist derzeit unbekannt.


Über 2.800 Christen gefangen
Nach Angaben von Kirchenleitern sind derzeit über 2.800 Christen aufgrund ihres Glaubens landesweit in Polizeistationen, Militärlagern oder Schiffscontainern (Foto) unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt. Viele sitzen seit Monaten oder Jahren ohne offizielle Anklage oder Gerichtsverfahren ein. Mindestens zehn Christen starben bereits in Gefangenschaft an den Folgen der Haftbedingungen und mangelnder medizinischer Versorgung. Von den 4,9 Millionen Einwohnern Eritreas sind 44 Prozent Christen und 47 Prozent Muslime. Im Mai 2002 erklärte Präsident Issayas Afewerki alle Angehörigen nicht erlaubter Kirchen – darunter 35 evangelikale – zu Staatsfeinden. Nur die orthodoxe und die katholische Kirche sowie die Lutheraner und der Islam sind anerkannt. Seitdem veranlasst die Regierung Kirchenschließungen und verbietet Privatversammlungen.