Persönliche Berichte

Nigeria: 303 Schülerinnen und 12 Lehrer entführt

Zehntausende Schulen infolge der Unsicherheit geschlossen

(Open Doors, Kelkheim) – Am vergangenen Freitag, dem 21. November, kam es im Nordwesten Nigerias zu einer weiteren Massenentführung. Damit setzt sich ein unheilvoller Trend fort, der sich in den vergangenen Jahren verstärkt hat und besonders Christen betrifft. Die bislang unbekannten Angreifer brachten mehr als 300 Schülerinnen und Mitarbeiter der katholischen St. Mary's School im Bundesstaat Niger in ihre Gewalt. Es die bislang größte Entführung in der Geschichte des Landes.

Schülerinnen sitzen auf Schulbänken
Schulalltag in Nigeria

Zweiter Überfall auf ein Mädcheninternat innerhalb einer Woche

Die St. Mary's School befindet sich in der Gemeinde Papiri im Verwaltungsbezirk Agwara. Der Vorfall ereignete sich am Freitag in den frühen Morgenstunden. Die Christian Association of Nigeria (CAN) erklärte in einer öffentlichen Stellungnahme: „Es wurden 303 Schülerinnen (und) ... 12 Lehrer entführt.“ 88 der vermissten Schülerinnen seien beim Versuch, zu fliehen, gefangen genommen worden.

Wie Bulus Dauwa Yohanna, Vorsitzender der CAN im Bundesstaat Niger, mitteilte, gelang 50 Schülerinnen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren bis zum Samstag die Flucht. Damit befänden sich weiterhin 253 Kinder sowie 12 Lehrer und Mitarbeiter der Schule in den Händen der Entführer, so Yohanna.

Bereits am 17. November waren 25 Schülerinnen von einem staatlichen Mädcheninternat im Maga/Bundesstaat Kebbi entführt worden. Dabei hatten die Angreifer Berichten zufolge einen Mitarbeiter erschossen, doch aufgrund eines zeitnah ausgelösten Alarms konnten sich die meisten der dort lebenden Mädchen in Sicherheit bringen.

In Folge der Entführungen ordnete der nigerianische Präsident Bola Tinubu bei einem Treffen mit leitenden Sicherheitsbeamten am Sonntag, dem 23. November, die Einstellung von 30.000 weiteren Polizeibeamten an. Er wies an, alle Polizisten aus dem Bereich des Personenschutzes abzuziehen, um sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren und die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten – insbesondere in entlegenen Gebieten, wo es häufig zu Angriffen kommt.

Zahlreiche Schulen geschlossen

Aufgrund der derzeitigen Unsicherheit wurden in Nordnigeria mehr als 10.000 Schulen geschlossen, wodurch Millionen von Kindern zu Analphabetismus, sehr frühen Eheschließungen und Armut verdammt sind. Dies erleichtert die Rekrutierung für islamistische Milizen und führt zu einer sich verschärfenden Spirale aus Gewalt und Unterdrückung.

Entführungen sind zu einem beliebten Mittel geworden, um ganze Siedlungen zu terrorisieren und Lösegeld zu erpressen.

„Wir sind zutiefst betrübt über diese jüngsten Entführungen im Norden Nigerias“, sagte Jo Newhouse, OD-Sprecherin für die Arbeit in Subsahara-Afrika. „Wir fühlen uns sofort an die Entführung der Mädchen aus Chibok erinnert, von denen viele noch immer in Gefangenschaft sind. Die Schließung von Schulen ist nur eine kurzfristige Lösung, und alle Kinder sollten frei und sicher zur Schule gehen und eine Ausbildung erhalten können.“

Bitte beten Sie für die Entführten und die Christen in Nigeria:

  • Beten Sie um Gottes Schutz für alle entführten Mädchen, insbesondere vor körperlichen Übergriffen und sexueller Gewalt.
  • Beten Sie, dass Jesus die Christen unter den Entführten mit seinem Trost und einem starken Glauben beschenkt, so dass sie diesen Trost an andere weitergeben können.
  • Beten Sie für die Familien der Mädchen: dass Jesus ihnen inmitten aller Unsicherheit Weisheit und inneren Frieden schenkt; mögen sie gute Entscheidungen treffen, um die Freiheit ihrer Töchter zu sichern.
  • Beten Sie um Weisheit und Gottes Leitung für die Regierung und alle, die sich um die Befreiung der Entführten bemühen.
  • Beten Sie für eine bessere Sicherheitslage im Land, so dass die Kinder wieder unbehelligt zur Schule gehen und eine gute Ausbildung erhalten können.
  • Beten Sie für die Entführer, dass sie Gottes Stimme hören und von ihren bösen Wegen zu ihm umkehren.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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