Persönliche Berichte

Laos: Drei christliche Familien erleben den Hass ihres Dorfes

Häuser zerstört, Christen gefangengenommen und bedrängt, Jesus zu verleugnen

(Open Doors, Kelkheim) – Die Dorfbewohner zerstörten die Häuser der Christen, schleppten sie in das örtliche Versammlungshaus und riefen: „Ihr müsst eurem Glauben abschwören! Wir werden keinen Christen erlauben, hier zu leben.“ Das geschah am 12. Oktober. Inzwischen leben die 18 Christen in Zelten im Wald unter äußerst prekären Bedingungen. Sie brauchen unsere Gebete.

Ein Stelzenhaus in Laos vor einem Wald
Da sie keine Bäume fällen dürfen, müssen die Christen in Zelten wohnen – ohne den Schutz, den das übliche Stelzenhaus bietet

„… bis wir alle Christen aus dem Dorf vertrieben haben“

Anfang Oktober waren die Christen des Dorfes im Süden von Laos vom Dorfältesten vorgeladen worden. Er hatte sie vor eine Wahl gestellt: Entweder sie würden ihren christlichen Glauben ablegen oder das Dorf verlassen. Die Antwort der Christen war eindeutig ausgefallen: „Wir werden unseren Glauben nicht widerrufen; der Herr hat uns geheilt. Warum sollten wir ihn jemals vergessen?“ Am darauffolgenden Sonntag attackierte eine große Gruppe von Dorfbewohnern die drei christlichen Familien. Das erste Ziel der mit Hämmern und Messern bewaffneten Angreifer war das Haus von Pastor Bounchan*, dem geistlichen Leiter der Gemeinschaft. Bei ihm hatten sich die Christen regelmäßig zu Gottesdiensten versammelt. Die Dorfbewohner zerstörten die Häuser vollständig und verstreuten die Habseligkeiten der Bewohner auf dem Boden.

Die Christen waren fassungslos und wagten aus Angst vor Gewalt nicht einzugreifen. Anschließend wurden die drei Familien in die Dorfmitte zum örtlichen Versammlungshaus getrieben. Sie durften sich nicht weiter als 50 Meter von dem Haus wegbewegen. Der 49-jährige Pastor Bounchan wurde an einen Pfahl vor dem Haus gefesselt, seine Hände auf dem Rücken. So musste er die ganze Nacht zubringen. Auf diese Weise wollte man ihn dazu zwingen, seinem Glauben abzuschwören. Der Dorfvorsteher befahl den Christen: „Ihr müsst hier bleiben, bis wir alle Christen aus dem Dorf vertrieben haben.“

Einige Kirchenleiter aus der Nähe eilten den Christen zur Hilfe und verhandelten mit den örtlichen Behörden über die Freilassung der Gefangenen. Schließlich wurde Pastor Bounchan losgebunden, dessen Hände bereits gefährlich angeschwollen waren. Die drei christlichen Familien blieben jedoch weiterhin unter strenger Aufsicht und mussten beim Versammlungshaus bleiben.

Dringend benötigte Hilfe beschlagnahmt

Gefangen und der eigenen Vorräte beraubt, benötigten die drei Familien vor allem Nahrungsmittel. Eine erste Lieferung von Hilfsgütern durch lokale Partner von Open Doors und einigen Kirchenleitern wurde nach genauer Prüfung von den Bewachern durchgelassen. Die zweite Lieferung wurde jedoch von den Dorfbewohnern beschlagnahmt. Erst nach genauer Planung und unter großer Gefahr gelang es, den 18 Christen weitere Nahrungsmittel zukommen zu lassen. Sone*, ein Partner von Open Doors, sagt: „Manchmal, wenn wir in der christlichen Gemeinschaft Gutes tun, lehnt die Welt dies ab.“ Er erinnerte an die Schriftstelle: „In der Welt habt ihr Bedrängnis. Aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden (Johannes 16,33)“.

Die Versorgung der Christen blieb eine große Herausforderung. Weitere Verhandlungen verliefen zäh, da die Dorfältesten nicht mit Christen sprechen wollten. Ende November meldete einer unserer Partner schließlich, dass die drei Familien aus dem Dorf vertrieben worden seien. „Sie dürfen im Wald bleiben, wo es keine asphaltierten Straßen gibt – das macht ihnen das Leben noch schwerer.“ Noch dazu verboten die Behörden den Christen unter Androhung hoher Strafen, Bäume zu fällen. Dadurch können sie keine Häuser errichten, sondern müssen bis auf weiteres in Zelten hausen.

Aus ihrer Heimat vertrieben, abhängig von der Hilfe anderer und derartig unter Druck gesetzt, stehen die drei Familien in einem Kampf gegen die Hoffnungslosigkeit. Mr. Jai, einer der beteiligten Partner von Open Doors sagt: „Bitte schließen Sie die verfolgten Familien in Ihre Gebete ein. Beten Sie für ihren Schutz, Trost, Kraft und einen Durchbruch in ihrer Situation.“

*Name geändert

Bitte beten Sie für die Entführten und die Christen in Laos:

  • Beten Sie für die drei Familien, dass Jesus sie mit allem versorgt, was sie brauchen – unter anderem Nahrungsmittel, Ermutigung und Stärkung im Glauben.
  • Beten Sie besonders für Pastor Bounchan, dass er die Angst überwinden und seiner Gemeinschaft Worte des Trostes weitergeben kann.
  • Beten Sie um Weisheit und Mut für alle Helfer, die sich um die Christen bemühen.
  • Beten Sie auch für die Verfolger, dass ihre Herzen durch Gottes Liebe erweicht und verwandelt werden.

 

Vielen Dank für Ihr Gebet

Unser Gebet macht einen Unterschied – wie viel es unseren verfolgten Geschwistern bedeutet, lesen Sie hier

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