Für den Gemeindebrief

Weihnachten in Pakistan

(Open Doors, Kelkheim) – Endlich frei nach neun Jahren Haft und dem drohenden Todesurteil! Der Freispruch der fünffachen Mutter Aasiya Noreen vor dem Obersten Gerichtshof in Pakistan löste große Freude bei ihr und ihrer Familie aus. Die als Asia Bibi bekannte Christin war wegen angeblicher Beleidigung des muslimischen Propheten Mohammed 2010 zum Tod durch Erhängen verurteilt worden. Am 31. Oktober wurde das abschließende und 56 Seiten umfassende Urteil des Obersten Richters in Pakistan, Saqib Nisar, verkündet. Richter Nisar führte zum einen das Fehlen zwingender Beweise an und begründete zum anderen den Freispruch mit Passagen aus dem Koran und den Hadithen.

Nach der Urteilsverkündung kam es zu Unruhen und Massenprotesten seitens islamischer Extremisten, die den Tod von Asia Bibi forderten. Auch die beteiligten Richter sowie Asia Bibis Rechtsanwalt Saif ul-Malook erhielten Todesdrohungen. Der seit kurzem amtierende Premierminister Imran Khan warnte indes in einer Videobotschaft davor, gegen das Urteil des Obersten Gerichtshofs zu agitieren, da es mit der Verfassung und den Lehren des Koran übereinstimme.

Hoffen auf den Friedefürsten

Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors belegt Pakistan aktuell Platz 5 und ist das Land mit dem höchsten Gewaltaufkommen gegen Christen. Für sie sind die Blasphemiegesetze nur eine von vielen Bedrohungen. Pastor Sabqat*, der von Open Doors seit etwa 30 Jahren durch Partner vor Ort unterstützt wird, sagt dazu: „Ich sehe, wie verängstigt meine Gemeinde ist wegen der Blasphemiegesetze.“ Und weiter: „In den Augen jüngerer Pastoren und Leiter sehe ich die Auswirkung von täglicher Einschüchterung und Furcht. Ich war auch einmal so unsicher. Zwischen dem, wozu ich mich in der Lage fühlte, und den Aufgaben, die Gott mir anvertraut hatte, war eine große Kluft. Aber durch sein Wort und Gemeinschaft mit anderen sowie durch eure Programme wurde ich gestärkt und konnte der Gemeinde weiter dienen.“
 

Pakistanische Christen bei einer Veranstaltung eines Partners von Open Doors
Bild: Pakistanische Christen bei einer Veranstaltung eines Partners von Open Doors

Zu Weihnachten hoffen die Christen im Land auf den Friedefürsten. Sie brauchen unsere Unterstützung und Gebete, während sie an der Zusage aus Jesaja 9,1 festhalten: „Das Volk, das durch das Dunkel geht, sieht ein großes Licht.“

*Name aus Sicherheitsgründen geändert

 

Hinweis: Wie feiern verfolgte Christen Weihnachten?

In der Videoreihe „Secret Christmas“ berichten Christen aus Ländern wie Pakistan, Syrien oder den Palästinensergebieten, wie sie Jesu Geburt feiern. Beten Sie mit Ihrer Gemeinde gerade auch in der Adventszeit für verfolgte Christen! Ab Ende November finden Sie jeweils ab Dienstag vor den Adventssonntagen ein neues Video und Gebetsanliegen zum Download.