Blickpunkt Nigeria

Blickpunkt Nigeria

Massive Gewalt, Vertreibung und Hunger

Seit Jahren terrorisiert die extremistische Gruppierung Boko Haram insbesondere den Norden Nigerias. Sie greift gezielt Christen an, tötet aber auch Menschen anderer Glaubensrichtungen. Fast 2 Millionen Menschen wurden so zu Flüchtlingen im eigenen Land; vor allem der Nordosten des Landes mit den Staaten Adamawa, Borno und Yobe ist betroffen. Aber auch in Zentralnigeria hat es immer wieder Überfälle gegeben – und auch hier wurden besonders Christen zur Zielscheibe der Gewalt, dieses Mal durch die muslimischen Fulani-Viehhirten. Open Doors erreichten zudem Berichte, nach denen Christen in Flüchtlingslagern weiter diskriminiert wurden und ihnen der Zugang zu Lebensmitteln verweigert wurde. Deswegen hat Open Doors in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit mit den einheimischen Kirchen gezielt christliche Flüchtlingsfamilien mit Nothilfepaketen versorgt. Eine Anfang 2016 veröffentlichte Studie zeigt das Ausmaß der Gewalt durch Boko Haram und extremistische Fulani-Hirten gegen Christen auf. Im Jahr 2019 hat Open Doors außerdem Handlungsempfehlungen für die internationale Politik erstellt.
 

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Nothilfe für verfolgte Christen – Danke für Ihre Unterstützung!

Bevor der Norden Nigerias durch Boko Haram mit Gewalt überzogen wurde, konnten sich die christlichen Gemeinschaften in dieser Region selbst versorgen. Doch die gezielten Angriffe der Gruppe, gerade auch gegen Christen, haben dazu geführt, dass seit Jahren kein geregelter landwirtschaftlicher Anbau mehr möglich ist. Dazu kommen Überfälle von bewaffneten extremistischen Fulani-Hirten auf christliche Dörfer. Die Folge ist eine humanitäre Katastrophe für hunderttausende Familien.

Christen haben es dabei oft besonders schwer: Viele Kontakte aus der nigerianischen Kirche haben Open Doors geschildert, dass unsere Geschwister in Flüchtlingslagern bei der Verteilung der lebensnotwendigen Güter häufig benachteiligt werden. Einige berichteten von offener Diskriminierung gegenüber Christen: „Die Organisationen, die die Lebensmittel ausgegeben haben, haben uns gesagt, dass die Hilfe nicht für Christen ist.“

Aufgrund dieser Situation hat Open Doors in Koordination mit einheimischen Organisationen und Kirchen in den vergangenen Jahren gezielt christliche Familien mit Nothilfe unterstützt. Wir sind sehr dankbar, dass die Verteilung der Güter in den gefährlichen Gebieten im Nordosten Nigerias ohne Probleme durchgeführt werden konnte. Viele Christen haben sich sehr dankbar gegenüber der Hilfe geäußert: „Es ist eine große Ermutigung, zu sehen, wie Gott unter seinen Kindern wirkt, wenn sich die Welt nicht um sie kümmert. Ohne eure Hilfe wären viele schon lange tot. Wir danken Gott, dass er euch zu uns nach Nigeria gesendet hat!“, sagte ein Pastor aus Yobe. „Die Kinder sterben leise in den Lagern“, fügt ein Pastor aus Borno hinzu. „Ich kann mich nicht erinnern, wann meine Leute das letzte Mal Essen von den Behörden bekommen haben. Eure Hilfe kam zur rechten Zeit.“

Sehen Sie im Video einige Bilder von den Verteilaktionen im Juli 2018 unter Opfern der Fulani-Überfälle. Bitte beten Sie weiterhin für die Christen in Nigeria!
 

Video: Nothilfe für Fulani-Opfer in Nigeria

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Massive Gewalt gegen Christen in Nigeria

Zwischen 2000 und 2016 wurden im Norden Nigerias über 13.000 Kirchen zerstört oder geschlossen und schätzungsweise 11.500 Christen ermordet. Etwa 1,3 Millionen Christen sind aus der Region geflohen. Dies ergab eine Studie, die Open Doors in Zusammenarbeit mit der Christian Association of Nigeria (CAN), der größten überkonfessionellen Vereinigung nigerianischer Christen, erstellt hat. Extremistische muslimische Gruppen wie Boko Haram verfolgen mit ihren Gewalttaten ein Ziel: die christliche Bevölkerung in den nördlichen Scharia-Staaten und im Mittelgürtel des Landes zu vertreiben.

Am 24. Februar 2016 wurde der Bericht zur Studie veröffentlicht, den Sie sich hier lesen und als PDF herunterladen können:

 

Studie (englisch)

 

Im Jahr 2019 hat Open Doors außerdem Handlungsempfehlungen für die internationale Politik erstellt:

 

Empfehlungen (englisch)

Gebetsanliegen für Nigeria

Bitte beten Sie …

  • um Versorgung für die Menschen, die vor dem Terror von Boko Haram geflohen sind und Hunger leiden.
  • um Schutz vor Boko Haram und den FulaniHirten, insbesondere für die Menschen, die in ihre Dörfer zurückkehren, um ihre Heimat neu aufzubauen.
  • dass unsere Geschwister neue Hoffnung bekommen, dass ein normales Leben in ihrer Heimat wieder möglich ist.
  • für die vielen Frauen und Mädchen, die entführt und/oder vergewaltigt wurden.
  • für alle, die durch die Gewalt, die ihnen oder ihrer Familie angetan wurde, traumatisiert wurden. Beten Sie, dass Gott auch gerade Muslime erreichen kann und sie seine Liebe annehmen.
  • um Weisheit für die Gemeindeleiter in den Regionen.
  • um Mut für die Christen, die in den Flüchtlingslagern noch immer Diskriminierungen erleiden.
  • für den Aufbau der zerstörten Kirchen und die Gottesdienste, die derzeit häufig unter freiem Himmel stattfinden müssen.
  • dass Gott neue geistliche Leiter schenkt, wo Pastoren oder Älteste getötet wurden oder fliehen mussten.
  • dass die Christen Vergebung aussprechen können und keine Rache bei ihren muslimischen Nachbarn suchen, für das, was ihnen angetan wurde.

Danken wir …

  • dass etwa 15.000 Personen Lebensmittel und andere lebensnotwendige Hilfen von Open Doors erhalten konnten.
  • für Gottes Schutz während der Verteilung der Nothilfepakete.
  • dass viele Christen berichten, wie diese schreckliche Situation sie in ihrem Glauben stärkt und ihre Beziehung zu Gott erneuert wurde.